Herne. . Nun steht möglicherweise ein weiterer verkaufsoffenen Sonntag in Herne auf der Kippe: Verdi prüft erneut einen Eilantrag vor Gericht.

Bleibt es beim verkaufsoffenen Sonntag am 28. Mai in Herne-Mitte? Das ist ungewiss, denn die Gewerkschaft Verdi prüft einen Eilantrag vor dem Verwaltungsgericht. Ziel wäre es, eine Öffnung der Läden zu verhindern.

Vor einer Woche hatte Verdi bereits mit einem Eilantrag Erfolg: Das Gericht kippte den ersten von insgesamt sechs vom Rat für 2017 beschlossenen verkaufsoffenen Sonntagen in Herne: den in Wanne-Eickel, parallel zur Kirmes.

Stadt will an Termin festhalten

Die Stadt will am 28. Mai festhalten; dieser offene Sonntag soll parallel zur Kulinarischen Symphonie – 24. bis 28. Mai auf dem Robert-Brauner-Platz – stattfinden. Das Risiko, dass letztlich erneut ein Gericht über die Sonntagsöffnung entscheiden müsse, wolle die Stadt eingehen, sagt Ordnungsdezernent Johannes Chudziak. Er weiß aber: „Das Gericht hat die Hürden hoch gelegt.“

So dürfe, vereinfacht gesagt, ein verkaufsoffener Sonntag nicht mehr Besucher anlocken als die eigentliche Hauptveranstaltung, im Fall des 28. Mai wäre das die Kulinarische Symphonie; sechs Gastronomen kochen dabei in Herne-Mitte und bitten zu Tisch.

Deutlich andere Relation

Im Vergleich zum gekippten verkaufsoffenen Sonntag in Wanne sieht Chudziak in Herne-Mitte eine „deutlich andere Relation“. Für die Kulinarische Symphonie rechnet die Verwaltung nach seinen Worten mit 5500 Besuchern, in die Herner Innenstadt kommen nach seinen Worten werktags 2500 Menschen, um zu shoppen – stündlich. Ob diese Relation für die Durchführung eines verkaufsoffenen Sonntags reicht? „Wir sind optimistisch“, sagt Chudziak zur WAZ.

Hernes Gewerkschaftssekretär Norbert Arndt hat neben Lob für die Verhinderung des verkaufsoffenen Sonntags in Wanne auch reichlich Kritik geerntet. Nach dem Motto: Die Geschäftsleute sollen, bitte schön, selber entscheiden dürfen, ob sie an den Sonntagen ihre Läden öffnen oder nicht. Das lässt Arndt nicht gelten: „Es gibt ein Ladenschlussgesetz, daran müssen sich alle halten.“ Und zwar so, wie sich die Menschen auch an die Straßenverkehrsordnung halten müssten: „Da kann auch nicht jeder einzeln entscheiden, ob er bei Rot an einer Ampel hält oder nicht.“