Herne. . Der Tiefkühllogistiker Nordfrost beginnt mit dem Bau des Warenverteilzentrums in Herne. Die Investitionssumme beträgt 80 Millionen Euro.
- Der Kauf des Geländes liegt bereits mehr als zwei Jahre zurück
- Lagerkapazität beträgt in der Endausbaustufe 80 000 Palettenstellplätze
- IHK sieht einen weiteren Erfolg für den Logistikstandort Herne und neue Arbeitsplätze
In den vergangenen Monaten waren in Herne die Zweifel gewachsen, ob eine der größten Ansiedlungen der jüngeren Vergangenheit in Herne Realität wird: die Ansiedlung des Tiefkühllogistikers Nordfrost. Doch diese Zweifel sind seit Mittwoch verflogen. Das Unternehmen aus Schorten teilt auf seiner Internetseite mit, dass der Bau des neuen Logistikzentrums im Gewerbepark Unser Fritz nun konkret wird.
Lagerkapazität beträgt 80 000 Palettenstellplätze
Zur Erinnerung: Das Unternehmen hatte bereits im Sommer 2014 das Areal gekauft und den Bau eines Tiefkühllogistikzentrums angekündigt. Als Investitionssumme war seinerzeit 80 Millionen Euro genannt. Doch danach passierte - sichtbar - nichts mehr, auch ein Bauantrag ließ auf sich warten. Doch nun startet das von Horst Bartels gegründete Familienunternehmen offensichtlich durch.
In Herne soll nach Nordfrost-Angaben einer der leistungsfähigsten Tiefkühllogistikstandorte in Deutschland entstehen. Der Standort Herne verfüge im Endausbau über eine Lagerkapazität von mehr als 80 000 Palettenstellplätzen. Neu für Nordfrost sei die Realisierung eines Hochregallagers, das etwa die Hälfte dieser Kapazität darstellt. Aus diesem würden zum einen die großzügigen Bereitstellzonen für den Speditionsumschlag automatisiert bedient. Zum anderen erfolge hieraus der Nachschub für die automatische Konfektionierung.
Kooperation mit Dortmunder Beratungsunternehmen
Bei der logistischen Vorplanung des Vorhabens kooperierte Nordfrost mit dem Dortmunder Beratungsunternehmen Malorg Consulting, das Nordfrost auch bei der Realisierung begleitet. Mit der Assmann-Gruppe kommt auch die Generalplanung für die Baumaßnahe.
„Nordfrost hatte für Mitte des Jahres die Einreichung des Bauplans angekündigt. Die planerische Unterstützung durch Malorg Consulting zeigt, dass nun offensichtlich die heiße Phase der Vorbereitung für das Projekt begonnen hat. Wir werden dies jedoch im routinemäßigen Kontakt mit dem Unternehmen noch verifizieren und weitere Informationen einholen“, teilte WFG-Chef Joachim Grollmann auf Rückfrage der WAZ bei der WFG mit.
„Die Stadt ist sichtbar auf dem Weg nach vorne“
„Mit Nordfrost reiht sich eine weitere Perle in die bemerkenswerte Ansiedlungs-Kette des Logistik-Standortes Herne ein. Nun wird eine weitere Millionen-Investition in Herne Realität, und die Stadt darf sich deshalb auf weitere, dringend notwendige zusätzliche Arbeitsplätze freuen. Ein weiterer Erfolg für Oberbürgermeister Frank Dudda. Die Stadt ist nicht abgehängt, wie einige unheilvoll unken, sondern sichtbar auf dem Weg nach vorne“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Eric Weik.
>> Bislang fünf Standorte im Ruhrgebiet
Mit dem geplanten Neubau verstärkt Nordfrost seine Aktivitäten im Ruhrgebiet, wo das Unternehmen bislang mit fünf von insgesamt 35 Standorten vertreten ist. Mit dem Aufbau des Herner Standorts will Nordfrost Synergien im Lagergeschäft sowie im Nah- und Fernverkehr schaffen.
Das Unternehmen erzielt mit rund 2500 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro.