Herne. . Die Ansiedlung des Tiefkühllogistikers Nordfrost verschiebt sich erneut. Offenbar soll der Bauantrag erst im Sommer gestellt werden.
Die Ansiedlung des Tiefkühllogistikers Nordfrost im Gewerbepark Unser Fritz I/IV verzögert sich einmal mehr. Nach Informationen der WAZ hat das Unternehmen mit Sitz in Schortens bei Wilhelmshaven den Bauantrag um ein weiteres halbes Jahr nach hinten geschoben.
Zur Erinnerung: Nordfrost, das europaweit rund 40 Tiefkühllager betreibt, hatte im Juli 2014 verkündet, dass es sich in Unser Fritz niederlassen werde und ein vollautomatisches Hochregallager bauen will. Als Investitionssumme hatte Nordfrost seinerzeit 80 Millionen Euro genannt, rund 200 neue Arbeitsplätze sollten entstehen. Nordfrost will eigentlich seine Aktivitäten aus Unna, Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen in Unser Fritz bündeln. Damals hieß es, dass die Inbetriebnahme für das Frühjahr 2016 geplant sei - der Termin ist also längst Geschichte.
Nachdem im Sommer noch keine Anzeichen für eine Bautätigkeit zu sehen waren, hakte die WAZ-Redaktion nach. Eine Sprecherin erklärte die Verzögerung mit dem aufwändigen Bauantrag. In der Tat: Da Nordfrost Ammoniak als Kühlmittel verwendet, wird das Projekt nach Bundesimmissionsschutzgesetz von der Bezirksregierung in Arnsberg sowie der Stadt Herne genehmigt.
Die Nordfrost-Sprecherin versicherte im Sommer 2015, dass Unser Fritz ein strategisch perfekter Standort sei.
Die abermalige Verzögerung könnte mit der Tatsache zu tun haben, dass Nordfrost im Oktober eine Allianz mit dem französischen Unternehmen STEF eingegangen ist. Im Rahmen dieser Allianz wollen die Partner ihre länderübergreifen operativen Strukturen miteinander verknüpfen, heißt es. So ist es nicht auszuschließen, dass der Standort Unser Fritz wieder zur Disposition steht. Nordfrost stand am gestrigen Donnerstag nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.