Herne. Auch in den sozialen Netzwerken herrschen nach dem gewaltsamen Tod eines Neunjährigen Trauer und Fassungslosigkeit. Facebook-Gruppe “Herne“ verhängt Aufnahmestopp.

Am Tag nach dem gewaltsamen Tod eines neun Jahre alten Jungen steht Herne weiter unter Schock. Auch in den sozialen Netzwerken herrschen große Fassungslosigkeit und Anteilnahme. "Unsere Stadt Herne erlebte heute einen der schrecklichsten Tage seit langem und steht unter Schock", heißt es etwa am späten Dienstagabend in der Facebook-Gruppe "Herne" mit mehr als 8500 Mitgliedern. "Wir gedenken in tiefer Trauer einem neunjährigen Jungen aus unserer Stadt, der heute so früh und auf schreckliche Weise sein Leben verloren hat."

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Von Dominik Göttker u. Tobias Bolsmann

Und dabei möchte man möglichst unter sich bleiben: „Aufgrund der schrecklichen und sich überschlagenden Ereignisse der letzten Stunden, haben wir als Team beschlossen momentan einen Aufnahmestopp zu verhängen“, so die Administratoren der Facebook-Gruppe in einem Posting. Damit wolle man die „Sensationsgeilheit“ etwas eindämmen. Wegen „hunderter Anfragen“, auch „aus komplett anderen Teilen Deutschlands“ sehe man sich „quasi dazu gezwungen“. Sämtliche Informationen gebe es zuhauf im Netz, erklären die Administratoren weiter, dafür müsse man „nicht noch unsere Gruppe ausspionieren“.

Viele Gruppen-Mitglieder loben diese Entscheidung. "Ich denke, wir alle fühlen uns an diesem Tag mit unserer Heimatstadt Herne in besonderer Weise verbunden und wollen keine sensationsgierige Berichterstattung zu den schrecklichen Ereignissen in unserer Stadt", heißt es etwa in den Kommentaren. (soho)