Herne. An diesem Dienstag öffnet das Wananas. WAZ-Redakteur Michael Muscheid hat das Bad mit seiner Familie getestet. Mit diesem Ergebnis.
- An diesem Dienstag öffnet nach anderthalbjähriger Bauzeit das neue Wananas für die Öffentlichkeit
- WAZ-Redakteur Michael Muscheid hat das Schwimmbad mit seiner Familie getestet
- Das Ergebnis lautet: Alle sind zufrieden – und wollen wiederkommen
Es ist soweit: Am heutigen Dienstag öffnet das neue Wananas nach anderthalbjähriger Bauzeit für die Öffentlichkeit. Was kann das neue Freizeit-, Schul- und Vereinsbad? WAZ-Redakteur Michael Muscheid (48) hat das Schwimmbad vor der Eröffnung mit seiner Familie getestet. Mit dabei: Frau Anik (45) und die Kinder Kjell (11), Kalle (9) und Kimi (6).
Umkleiden/Duschen
Der erste Eindruck: Alles ist neu, modern, frisch. Das ist schon mal schön, denn wer regelmäßig Schwimmbäder besucht, der kennt den Zahn der Zeit: abgebrochene Kleiderhaken, zugestopfte Spanner-Löcher, Sprüche an Wänden. Alles ist hier zudem farbenfroh, keine 60er- oder 70er-Jahre-Tristesse durchzieht Umkleiden und Duschen, sondern wechselnde Farbkonzepte sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Klar: Umkleiden sind auch hier Umkleiden, da wurde nichts neu erfunden. Es gibt aber eine größere Familien-Umkleide und eine mit Wickeltisch.
Geldstücke oder Eintrittskarten muss niemand in die Schließvorrichtungen der Schränke stopfen: Ein Transponder-Armband, das an der Kasse ausgegeben wird, öffnet und schließt die Schränke. Diesen „coolen Mechanismus“ finden die Jungs natürlich toll — und nehmen sich prompt ihre eigenen Schränke.
Pluspunkt in den Duschen: Man steht nicht bibbernd unter einem Mini-Strahl, der dauernd aus geht. Das Wasser sprudelt nach dem Drücken kräftig und warm, stolze 15 Sekunden lang. Eine Dusche hat einen Sitz, etwa für Senioren. Was dagegen fehlt, sind kleine Ablagen für das Duschgel an der Wand. Die Kinder haben für all das kein Auge: Sie wollen schwimmen. Einmal duschen muss aber sein.
Freizeitbad
Das ist der Mittelpunkt im neuen Wananas: das große Becken im Freizeitbad. Mit üppigem Bereich zum Plantschen, links eine 25-Meter-Bahn, hinten der Strömungskanal mit Schwalldusche und Fontänen, rechts die Grotte. Letztere ist sofort heiß begehrt bei den Kindern. Schnell hineinschwimmen, laut quietschen (weil es schön hallt da drinnen), rausschwimmen, dann, zack, ab nach oben aufs Dach, rauf auf die Rutsche und runter.
Kalle erklimmt flugs die Kletterwand an der Grotte, bis er abrutscht, zurückfällt ins Nass und es noch mal versucht. „Die ist super“, jubelt er. Kjell zieht’s in den Strömungskanal, lässt sich treiben, immer wieder im Kreis. „Da kommt man gar nicht mehr raus“, ruft er. Kommt man doch.
Mutter Anik gefällt das Farbkonzept an den Wänden mit all seinen Blautönen „Ein wirklich schönes Bad“, resümiert sie mit Blick ins Rund. Die Temperaturen im Wasser sind gut, auch die außerhalb. Wermutstropfen: Als Mutter hätte sie gerne einen Überblick über alle drei Jungs. Die aber sind ob der vielen Bereiche immer wieder „abgetaucht“.
Sport- und Vereinsbad
Das ist an den Wochenenden, wenn Schulen und Vereine pausieren, für alle offen. Das kleine Kursbecken mit Hubboden interessiert Kjell und Kalle nicht, zunächst auch nicht das Lehrschwimmbecken daneben. Sie wollen nun: springen. Barfuß rennen sie zum großen Sportbecken mit den 25-Meter-Bahnen, denn da warten Ein-Meter- und Drei-Meter-Brett. Die mehrfachen Bitten der Eltern, Badeschlappen anzuziehen und nicht zu rennen, überhören sie geflissentlich — zum Glück scheinen die Fliesen rutschfest zu sein...
Mit den vermeintlich coolsten Posen geht’s hinab, immer wieder. Dass Vater und Mutter nicht auf den Dreier wollen, sorgt für ihren Spott. Vergeblich: „Vom Dreier bekommen mich meine Jungs nicht mehr“, stellt die Mutter klar. Dann gehen die beiden zum Pausieren ins benachbarte Lehrschwimmbecken. Denn da ist es, das haben sie schnell entdeckt, muckelig warm.
Kinderbecken
Kimi hat derweil Kinder- und Babybecken, hinter einer bunten Mauer mit Bullaugen neben dem Freizeitbecken, entdeckt. Das ist jetzt erst mal sein Bereich: Da planscht er, rutscht, spritzt – und ist Feuer und Flamme für einen Wasserkanal, der kleine Stautore hat, die er öffnet und schließt, öffnet und schließt. Kalle gesellt sich zu ihm: „Die Staudämme gefallen mir auch“, sagt er später dem Vater. Und nicht nur die: „Der Spritzfrosch ist lustig.“
Sauna
Die Sauna ist keine Wellness-Landschaft. Aber: klein und fein! „Mein persönliches Highlight“, lobt Anik Muscheid sogar. Schön gestaltet ist dieser Extrabereich, zu dem der Transponder Zutritt gewährt, wenn hierfür extra bezahlt wurde. Es gibt zwei großzügige Saunen (eine mit Salzsteinwand, wo die Farben wechseln), ein Tauchbecken, das in wechselnde Lichter gehüllt ist, einen Ruheraum mit angrenzendem Außen-Garten und ein Bistro. Zum Service gehören Aufgüsse. Empfehlenswert: Aufguss mit anschließendem Salzpeeling in der Sauna; gereicht werden dazu kleine Gläser mit Salz, verfeinert mit drei Duftkomponenten. „Ein schönes Extra“, sagt die Mutter. Eine weitere Sauna gibt’s übrigens neben dem Freizeitbecken: eine Textilsauna.
Bistro
Ein Schwimmbad-Besuch macht hungrig, da testen wir doch gleich mal das Bistro. Auf der Speisekarte stehen — unter anderem — Nudeln und Salate, aber wir wollen die Klassiker: Hamburger für 3,50 Euro das Stück (dreimal vegetarisch für die beiden Ältesten und den Vater, zweimal „normal“ für die Mutter und den Jüngsten), dazu Pommes für alle (jeweils 1,80 Euro plus Mayo/Ketchup à 0,40 Euro). Und schmeckt’s? Alle nicken. „Das Essen ist super wegen diesem großen Burger“, sagt Kalle. „Richtig lecker“, meint die Mutter. Kjell findet seinen vegetarischen Burger etwas zu scharf. Sitzen tut man im Bistro-Bereich an Tischen quasi am Becken-Rand. „Essen im Schwimmbad serviert zu bekommen, das hatte ich auch noch nie“, sagt die Mutter.
Fazit
Das Fazit lautet: Das war ein schöner Besuch, alle hatten Spaß, die Eltern auch Entspannung! Wir kommen wieder — das mussten wir den Kindern schon vor dem Umziehen versprechen.
>>> WEITERE INFORMATIONEN, etwa zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen, gibt es auf www.wananas.de. An diesem Dienstag öffnet das neue Freizeit-, Sport- und Vereinsbad von 9 bis 21 Uhr. Am Premierentag gibt es Sondertarife: 5 Euro kostet der Eintritt pro Person für vier Stunden, Familien zahlen 10 Euro; die Sauna gibt’s gratis dazu.