Herne. . Ersan Ucak ist Bauleiter auf der Wananas-Baustelle. Nun nimmt der Bremer Abschied aus Herne.

  • Wananas-Bauleiter Ersan Ucak nimmt mit der Eröffnung des Schwimmbads Abschied aus Herne
  • Der 37-jährige Architekt schwärmt vom neuen Freizeit-, Schul- und Vereinsbad
  • Der Bremer lobt die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Partnern

An einem kalten Dezembertag betrat Ersan Ucak zum ersten Mal die Wananas-Baustelle. Es war der 7. Dezember 2014, sein Geburtstag. Die Boxbude stand noch, eine große Grube erinnerte an das ehemalige Wanner Schmuckstück, das in einer Novembernacht vor fünf Jahren abgebrannt war. Es war Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und loszulegen: Ucak, angestellt bei der Firma pbp, war neuer Bauleiter für das neue Wananas.

Fürs Wananas zog er in die Nähe von Mülheim

Der 37-Jährige stammt aus Bremen, hat dort Architektur studiert und es 2007 mit dem Diplom beendet. Die Hansestadt ist auch weiterhin sein Erstwohnsitz. Für das Wananas bezog er eine Bleibe in der Nähe von Mülheim. Seine Leidenschaft für die Architektur begann bereits in Kindestagen. „Etwas auf Papier zu bringen und es dann live erleben, das ist ein erhabenes Gefühl“, sagte er. Seine Familie arbeite auch in diesem Bereich, und im Vorfeld habe er sich Informationen zum Studium aus dem Freundeskreis geholt.

Im Januar 2015 rollten die Bagger an, die Arbeit am Wananas begann. Ein normaler Arbeitstag im Leben des Bremer Bauüberwachers - und der begann um 8.30 Uhr an der Baustelle. Ucak besichtigte sie seither an fast jedem Morgen, prüfte den Fortschritt, den Leistungsstand und die Qualität der Bauarbeiten.

Bürokratie steht am Nachmittag an

Nachmittags stand dann für ihn dann Bürokratie an: „Dokumentieren, Informationen sammeln, Rechnungen begleichen. Das muss alles gemacht werden.“ Der Wiederaufbau des Schwimmbades ist nicht sein erstes Großprojekt, und, so viel kann man schon mal sagen, es wird nicht sein letztes bleiben: Demnächst geht es für ihn Richtung Schleswig-Holstein.

Angesprochen auf das „Endprodukt Wananas“ gerät der Bauleiter regelrecht ins Schwärmen: „Mir gefällt besonders der Mut zur Architektur. Die Ausgewogenheit zwischen Gestaltung und Funktion ist sehr gut gelungen, das Gesamtbild passt.“ Die Rutsche, der Kinderbereich, die Lichteffekte, der Erholungsbereich – all das seien Highlights.

Auf Crange testete er die Fahrgeschäfte

In seiner Zeit in Herne stand natürlich auch ein Besuch auf der Cranger Kirmes auf dem Programm. Überhaupt: Er sei ein abenteuerlustiger Mensch und habe versucht, jedes Fahrgeschäft mitzunehmen, erzählt er – auch wenn er das Alter so langsam merke, fügt der 37-Jährige mit einem Augenzwinkern an. Ucak hat übrigens eine heimatliche Vergleichsmöglichkeit: Mit über vier Millionen Besuchern müsse sich der Bremer Freimarkt nicht hinter dem Rummel am Kanal verstecken. In diesem Jahr hieß für den Norddeutschen also „Piel op no Crange!“ statt „Ischa Freimaak!“.

Ucak betont besonders, wie wichtig und gut die Teamarbeit beim Projekt Wananas-Wiederaufbau gewesen sei. Bodo Meier, Elektrotechnik, Anette Weigel, technische Gebäudeausrüstung und Julia Bodineck, zuständig für die Außenanlage, die will er namentlich hervorgehoben wissen. Und bedankt sich für die „tolle Zusammenarbeit“, die wunderbar geklappt habe.

Architekt lobt die Zusammenarbeit mit den Partnern

Auch die Arbeit mit der Stadt Herne und den Partnern lobt der Bremer: „Mustergültig“, so sein Fazit. Und: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Arbeit war lösungsorientiert, es war ein sachlicher Austausch. Ich würde es sofort wieder machen.“

Jetzt, da sich das Projekt dem Ende nähert und das Wananas voraussichtlich am 27. Dezember öffnet, hat Ucak auch wieder ein wenig mehr Zeit für seine Hobbys, vor allem Fußball und Motorrad fahren. „Ich habe im Lauf der Zeit gemerkt, dass ich auch einfach mal abschalten muss“, erzählt er. Wenn es zurück ins Berufsleben geht, dann macht er das mit einem Lächeln – „das ist ein Traumjob“. Er schätze vor allem die Abwechslung, so gebe es keine Monotonie, man müsse immer nach neuen Lösungen suchen.Nun also geht es zum nächsten Projekt – das Wananas wird Ucak in sehr guter Erinnerung hinter sich lassen.