Herne. . Der Discounter Lidl hat in Herne die erste neue Filiale im XL-Format eröffnet und heizt den intensiven Wettbewerb im Lebensmittelhandel an.

  • Verkaufsfläche des neuen Standorts beträgt rund 1200 Quadratmeter
  • Gebäude entstand mit einem ökologischen Konzept, das laut Lidl bundesweit Vorreiter ist
  • Oberbürgermeister Frank Dudda kassierte am ersten Tag für einen guten Zweck

Die Lebensmittel-Discounter setzen immer stärker auf XL-Filialen. Das berichtete die WAZ vor einem Monat. Wie diese Filialen aussehen, ist seit gestern in der neuen Filiale zu sehen, die Lidl an der Holsterhauser Straße 59 eröffnet hat. Dort bietet das Unternehmen auf etwa 1200 Quadratmetern sein Sortiment an.

In der Optik lässt das Unternehmen die anspruchslose Schuhkarton-Architektur hinter sich, die Glasfront sorgt für eine helle Atmosphäre. Darüber hinaus ist das Gebäude mit einem ökologischen Konzept entstanden: Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach liefert Energie. Mit der Filiale in Holsterhausen nehme man eine Vorreiterrolle im Lebensmittelhandel in Deutschland ein, teilt das Unternehmen mit - weil der Standort 100 Prozent weniger Heizenergie benötigt und 30 Prozent weniger CO2 ausstößt als ein herkömmlicher Lebensmittelmarkt. So wird die neue Filiale durch die Nutzung der Abwärme aus den Kühlregalen beheizt. So würden keine fossilen Brennstoffe benötigt.

Oberbürgermeister kassiert für einen guten Zweck

Kunden können nun auf den einen oder anderen Service zugreifen, der in der Vergangenheit unbekannt war. Dazu gehören Kunden-WC und Wickelraum, eine E-Tankstelle oder eine Ladestation für E-Bikes. „Grundsätzlich ist zu beobachten, dass er Anspruch der Kunden an die Sortimentsvielfalt, die Warenpräsentation und somit die Verkaufsfläche gestiegen ist“, so ein Lidl-Sprecher.

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Mit der neuen Filiale heizt Lidl den Wettbewerb insbesondere in Wanne-Eickel an. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre haben mit Kaufland (Wanne-Mitte), Edeka Gronemann (Eickel) und Rewe-Mokanski (Wanne-Süd/Holsterhausen) große Filialen eröffnet, hinzu kommen eine Vielzahl anderer Märkte.

Die alte Lidl-Filiale ist bereits geschlossen

Ob Lidl - neben der Filiale an der Südstraße in Herne-Süd - weitere Standorte vergrößern will, ließ das Unternehmen auf Anfrage der WAZ offen. „Grundsätzlich sind wir an attraktiven Standorten interessiert. Diese Investition wird auch von unseren Kunden positiv aufgenommen“, so ein Sprecher.

Die alte Filiale rund 500 Meter weiter ist bereits geschlossen. Die Furcht vor einem dauerhaften Leerstand könnte unbegründet sein. Möglicherweise könnte sich dort ein Biomarkt ansiedeln, so ein Lidl-Sprecher.

Übrigens: Zur Eröffnung setzte sich ein ganz besonderer Praktikant an die Kasse: Oberbürgermeister Frank Dudda kassierte, ausgestattet mit dem passenden Polohemd eine Stunde lang. Dabei stellte er schnell, wie anspruchsvoll die Tätigkeit an der Kasse ist. Die Artikel über den Scanner zu ziehen, klappte schnell, doch bei der Bedienung der Kasse benötigte Dudda Nachhilfe. „Man muss sich sehr konzentrieren“, so Dudda. Die Kunden nahmen die längere Wartezeit bei dem prominenten Service gerne in Kauf. Nach einer Stunde hatte Dudda 904 Euro und 18 Cent eingenommen. Sie kommen der Schuldnerberatung zu Gute.

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Wie intensiv der Wettbewerb ist, zeigen die Zahlen: In Herne und Wanne-Eickel gibt es zurzeit 20 Märkte mit Vollsortiment (Rewe, Edeka, etc.) und 29 Discounter-Filialen. Aldi-Nord unterhält acht Filialen, Lidl hat sieben Standorte. Spitzenreiter bei den Discountern ist Netto mit zehn Filialen.