Herne. . In Herne und Umgebung werden derzeit 22 Problemhäuser, die von Zuwanderern bewohnt werden, von der Stadt beobachtet. Sozialdezernent sieht Besserung.
- Stadt hat zurzeit 22 Häuser im Blick, bei denen eine Verwahrlosung droht
- Gesamtsituation hat sich nach Einschätzung von Sozialdezernent Chudziak verbessert
- Jobcenter verklagt Vermieter, der „Matratzen“ an Zuwanderer vermietet haben soll
Auf insgesamt 22 von Zuwanderern bewohnte Problemhäuser hat der Kommunale Ordnungsdienst der Stadt zurzeit ein Auge. Der Schwerpunkt liegt im Bereich Wanne, Crange und Holsterhausen. „Aus unserer Sicht hat sich die Situation in den vergangenen zehn Monaten verbessert“, sagt Sozialdezernent Johannes Chudziak auf Anfrage. Es habe zuletzt kaum massive Beschwerden über verwahrloste Wohnhäuser oder gar Auswüchse wie einst an der Horsthauser Straße gegeben. Warnungen und Hinweise aus der Politik werden aber nach wie vor laut.
Anzeige gegen Vermieter
Der Dezernent führt die Entspannung auch auf den „hohen Beratungsaufwand“ der Beratungsstelle „LiHa“ zurück. Wie berichtet, haben die Stadt und freie Träger zum 1. März das Projekt „LiHa - Leben in Herne - Anlaufstelle für Bürger aus Rumänien und Bulgarien“ gestartet. Dank einer EU-Förderung von einer Million Euro konnten 5,5 Stellen über einen Zeitraum von drei Jahren geschaffen werden.
Vereinzelte Klagen gibt es aber nach wie vor: Bei einer gemeinsamen Veranstaltung von Polizei und Bezirksvertretung Sodingen Ende August hatten Politiker und Anwohner auf eine „Vermüllung“ rund um zwei von Zuwanderern bewohnte Häuser im Bereich Zietenstraße/Gneisenaustraße in Horsthausen hingewiesen. „Wehret den Anfängen“, appellierte SPD-Bezirksverordneter Matthias Bluhm in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung an die Stadt und mahnte zur Wachsamkeit.
Mehrere Probleme
An der Zietenstraße/Gneisenaustraße lebten nicht – wie in den meisten anderen Fällen – zugewanderte Rumänen und Bulgaren, sagt Johannes Chudziak. Sondern: anerkannte Asylbewerber, die aus anderen Bundesländern nach Herne gezogen seien (wir berichteten).
Der Sozialdezernent räumt ein, dass es dort zunächst nicht nur Probleme mit der Müllentsorgung gegeben habe. Das für die Übernahme der Mietkosten zuständige Jobcenter habe vor Monaten den Vermieter eines Häuserkomplexes angezeigt, berichtet Chudziak. Dieser soll Matratzen an einzelne Zuwanderer vermietet haben – jeweils zum Preis einer kompletten Wohnungsmiete. Über den Stand des Verfahrens konnte die Stadt nichts sagen. Die Situation habe sich zwar entspannt, doch der Kommunale Ordnungsdienst kontrolliere diese Immobilien nach wie vor regelmäßig, so Johannes Chudziak.