Herne. . Die Stadt Herne hat wieder ein „Problemhaus“ geräumt: Der Keller war zugemüllt, Strom „abenteuerlich“ verkabelt. Rumänen kamen bei Bekannten unter.
Die Stadt hat einmal mehr ein „Problemhaus“ geräumt. Das bestätigte Stadtsprecher Christoph Hüsken auf Anfrage der WAZ. Weil „Gefahr in Verzug“ gewesen sei, seien die Bewohner eines Mietshauses zum Auszug aufgefordert worden.
Wo das Wohnhaus liegt, wollte die Verwaltung nicht sagen: Zu einzelnen Objekten äußere sich die Stadt nicht, erklärte Hüsken. Nach WAZ-Informationen handelt es sich um das Haus Im Braunskamp 3 in Sodingen, das schon vor anderthalb Jahren für Diskussionen nicht nur im Ortsteil, sondern auch in der Politik gesorgt hatte. Damals beklagte ein Anwohner Dreck und Müll auf dem Gelände.
Diesmal haben offene Strom-Rechnungen zur Schließung geführt. Weil offenbar der Vermieter das Geld nicht bezahlt habe, seien die Stadtwerke vorbeigekommen, um den Strom abzustellen, sagt Hüsken. Allein: Sie seien nicht in den Keller gekommen, weil er komplett zugemüllt gewesen sei. Durchs Fenster hätten die Mitarbeiter gesehen, dass der Stromanschluss abenteuerlich verlegt worden sei. Konsequenz: Die Stadt kam – und erklärte das Haus für unbewohnbar.
Zu diesem Zeitpunkt hätten noch zwei Familien aus Rumänien in dem Haus gewohnt. Einen bereitgestellten Linienbus zum Übernachten hätten sie nicht nutzen brauchen: Sie seien bei Bekannten in Duisburg untergekommen. Einen Hinweis auf Kinderwohlgefährdung habe es nicht gegeben. In den nächsten Tagen dürften sie ihre persönlichen Gegenstände abholen.
Derzeit gebe es in der Stadt etwa zehn Problemhäuser, sagt Hüsken. „Die schauen wir uns regelmäßig genau an“, betont er.