Herne. . Die Herner Stefan Gerth und Oliver Sopalla haben mit Winzern vier Weine kreiert. Was nach Ruhrgebiet klingt, schmeckt aber nach Pfalz und Rheinhessen.

„Dat Schönste am Wein is dat Pilsken danach“, soll Jürgen von Manger gesagt haben. Wie der Humorist sind auch Stefan Gerth und Oliver Sopalla in Herne zu Hause, aber sie sind der Überzeugung: „Das Schönste am Wein ist ein weiterer Wein“. Jetzt wollen die Jungunternehmer Weinfreunde mit einer eigenen Kreation überraschen: „Glück Auf Küwee“. Klingt nach Ruhrgebiet, aber schmeckt nach Pfalz und Rheinhessen.

„Um gute Weine noch besser zu machen, ist es üblich, reinsortige Weine zu verschneiden“, erklärt Oliver Sopalla den Begriff „Cuvee“, den sie in „Küwee“ umgetauft haben. Sopalla veranstaltet mit seinem Kompagnon Stefan Gerth in diesem Jahr zum vierten Mal ein Weinfestival in Bochum, „Weine vor Freude“. Dieses hat sich vorgenommen, zumindest einigen Biertrinkern den Wein zur Currywurst schmackhaft zu machen. „Das Interesse wird immer stärker“, sagt Sopalla.

Was das Duo dem Ruhrgebiet servieren will, soll „wenig Trinkwiderstand“ aufweisen. „Die Weine in den Anbaugebieten sind durchaus komplexer“, sagt Sopalla, „und haben einen höheren Säureanteil“. Hiesiege Weingenießer bevorzugten dagegen „einen höheren Restzuckergehalt und eine gewisse Fruchtigkeit“. Anders ausgedrückt: „Unser Wein soll elegant-süffig daherkommen.“ Vier Weine haben Stefan Gerth und Oliver Sopalla auf den Weg gebracht: weißen, roten, rosé und secco, also mit Kohlensäure versetzt.

Durch Crowdfunding finanziert

Jeden Wein haben sie mit einem anderen jungen Winzer zusammengestellt. „Wir sind da gewesen und wir haben zusammen die Mischungsverhältnisse probiert“, sagen sie. Herausgekommen sind: ein Weißwein aus den Rebsorten Müller-Thurgau und Silvaner vom Weingut Graf von Weyher in der Pfalz. Ein Rotwein, bestehend aus Portugieser und Spätburgunder des Weinguts Peth-Wetz in Rheinhessen. Ein Secco, entstanden aus den Rebsorten Weißburgunder und Kerner vom Weingut Schweder in der Pfalz. Und ein Rosé aus den Rebsorten Portugieser und Spätburgunder vom Weingut Schmitt in Rheinhessen. Sie kosten 6,90 und 7,90 Euro.

Finanziert werden soll die Produktion durch eine Crowdfunding-Kampagne auf der Internetplattform Startnext, die noch bis zum 7. Mai läuft. Mit dem Geld, mindestens 3000 Euro, soll ein Teil der Produktionskosten für die ersten 5000 Flaschen finanziert werden. Interessierte können sich mit einem selbst gewählten Betrag engagieren, für den es ein Dankeschön gibt: für zehn Euro z.B. eine Flasche Wein und einen Jutebeutel, für 1000 Euro einen „privaten Wine Thursday“ mit Wein und Essen für Gastgeber und Gäste.

Das diesjährige Festival „Weine vor Freude“ findet vom 18. bis zum 22. Mai in Bochum statt. Angekündigt sind „fünf Tage voller Wein, leckerem Essen, tollen Menschen, super Stimmung, 50 Winzern, Party und noch mehr Wein“.

Bei der Eröffnung am Mittwoch, 18. Mai, ab 19 Uhr in den Rottstr5 Kunsthallen (Rottstraße 5) stellt das Team von Weine vor Freude die „Glück Auf Küwee“ vor.

Am Donnerstag, 19. Mai, werden in der Eve-Bar im Schauspielhaus (Königsallee 15) in „Weinlese“ von und mit Thomas Anzenhofer Texte rund um den Wein präsentiert. Weitere Events finden in der Umgebung statt.

Die Weinmesse findet mit 50 Winzern von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. Mai, im Jahrhunderthaus an der Alleestraße 80 statt.

Online weine-vor-freude.de; startnext.com/glueck-auf-kuewee