Herne. . Straßen NRW erwartet den Planfeststellungsbeschluss im zweiten Quartal 2016. Auf Recklinghäuser Gebiet verzögert sich der Start bereits um zwei Jahre.

Erstmals lässt sich Straßen NRW etwas tiefer in die Karten blicken, was den Start der Ausbauarbeiten der A43 auf sechs Spuren auf Herner Gebiet anbelangt: Im Frühjahr 2017 sollen sie starten, bereits im Oktober dieses Jahres soll das Baufeld vorbereitet werden, das heißt Bäume werden gefällt.

Straßen NRW wird erstmals konkreter, weil sich beim Erörterungstermin des Planfeststellungsverfahrens für den Abschnitt 2 des Ausbaus vom Rhein-Herne-Kanal bis zur Anschlussstelle Bochum-Riemke nur „kleine Änderungen“ ergeben haben, wie Helgard Kleischmann, Projektleiterin bei Straßen NRW, erläutert. Sie erwartet deshalb einen Planfeststellungsbeschluss im zweiten Quartal dieses Jahres, und dann kann es losgehen – allerdings mit der Einschränkung, dass keine weiteren Einwände kommen, die das Verfahren verzögern, wie es derzeit im Abschnitt 1 auf Recklinghäuser Gebiet der Fall ist.

Gericht ist überlastet

Dort verzögern sich die Bauarbeiten bereits um zwei Jahre, weil das Oberverwaltungsgericht Münster überlastet ist. Klagen von sieben Anwohnern aus dem betreffenden Bereich können deshalb nur zeitlich verzögert behandelt werden. Die Einwände richten sich gegen die Linienführung der geplanten sechsspurigen A43 und gegen befürchtete Steigerungen von Lärm- und Abgaswerten.

Die Verzögerung der Bauarbeiten am Abschnitt 1 hat aber nicht automatisch auch einen späteren Start des Abschnitts 2 über die vier Kilometer auf Herner Gebiet zur Folge. Alle vier Abschnitte des A43-Projekts von Recklinghausen bis Witten werden eigenständig geplant. Insgesamt sollen hier Bagger und Raupen zehn bis zwölf Jahre im Einsatz sein. Auf Herner Gebiet rechnet die Projektleiterin mit einer Fertigstellung im Jahr 2023, „grob geschätzt“, wie sie betont. Denn gerade hier gibt es besonders hohe Herausforderungen für die Straßenbauer. Es muss ein Tunnel gebaut werden als Rampe von der A43 aus Wuppertal kommend auf die A42 in Richtung Duisburg, und es müssen allein fünf Brücken über Eisenbahnlinien errichtet werden.

Folglich müssen Verkehrsteilnehmer mit Behinderungen rechnen, die Straßen NRW aber möglichst in Grenzen halten will. So soll der überregionale Verkehr großflächig umgeleitet werden, außerdem sollen die Fahrsteifen immer so geleitet werden, dass man die A43 jederzeit benutzen kann. „Außerdem müssen wir die Bauabschnitte angesichts des hohen Verkehrsaufkommens im Herner Bereich möglichst kurz gestalten, damit die Fahrstreifen entsprechend nur kurz verlegt werden müssen“, erklärt Helgard Kleischmann.