Herne. . Bund und Land planen im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 43 zahlreiche gestalterische Elemente. Wann der Umbau in Herne beginnt, ist nach wie vor ungewiss.
Im Oktober 2014 haben Bund und Land den Startschuss für den sechsspurigen Ausbau der A 43 zwischen Recklinghausen und Witten gegeben. In Angriff genommen wird zunächst der Abschnitt Recklinghausen/Herten bis Rhein-Herne-Kanal. Wann die Bagger auf dem 4,2 Kilometer langen Herner Abschnitt anrücken, ist nach wie vor offen (siehe Kasten). Wie die Autobahn künftig aussehen soll, zeichnet sich dagegen bereits ab.
Im Auftrag des Landes ist von dem bei einem Ideenwettbewerb siegreichen Hamburger Büro „Orange Edge“ ein Gestaltungshandbuch für die A 43 erstellt worden. Vorbild war die Umgestaltung der A 40 und der A 42 (Parkautobahn) zum Kulturhauptstadtjahr.
Drei Ziele verfolgen das Land und die Kommunen Herne, Bochum und Recklinghausen: Neben der optischen Aufwertung spielten die Betonung regionaler Besonderheiten sowie die Verkehrssicherheit eine Rolle, heißt es im Gestaltungshandbuch. Zusätzliche Kosten sollen durch die Neugestaltung nicht verursacht werden, so Stefanie Bremer (Orange Edge) im Planungsausschuss bei der Vorstellung des Handbuchs. Und das sind wesentliche Gestaltungselemente:
– Die Brücken und die Lärmschutzwände werden farblich akzentuiert. Die unterschiedliche Farbgebung soll auch zu einer besseren Orientierung beitragen („Farbe als Navigationshilfe“).
– Transparente Lärmschutzelemente sollen den Blick auf prägnante Stellen in der A 43-Umgebung ermöglichen. Und: Durch Piktogramme auf den Lärmschutzwänden sollen „Highlights“ der Städte betont werden (zum Beispiel: Cranger Kirmes).
– Begrünung von Lärmschutzwällen und Ausfahrten.
Darüber hinaus sollen durch reflektierende Folien und Farben nachts besondere Lichteffekte erzielt werden. Hier müssten aber noch einige technische Fragen geklärt werden, so Orange-Edge-Mitarbeiterin Stefanie Bremer.
Jürgen Scharmacher (SPD) warf im Ausschuss die Frage auf, wie lange es wohl dauern werde, bis die neu gestalteten Lärmschutzwände mit Graffiti beschmiert würden. Man könne nie verhindern, dass „halbe Hirnis“ hier aktiv würden und Botschaften wie „Cindy ist doof“ auf die Wände schmierten, so Stefanie Bremer. Der Bund setze aber darauf, dass durch die Aufwertung dieses öffentlichen Raums Sprayer abgehalten werden und sich die Identifikation erhöhe, sagte Baudezernent Karlheinz Friedrichs. Diese Hoffnung sei nicht unberechtigt. Auch am neu gestalteten Kreisverkehr Hammerschmidtstraße/Schlachthofstraße in Wanne habe es ähnliche Befürchtungen gegeben. Diese hätten sich bisher nicht bestätigt.
Zehn Einwendungen
Wann es in Herne mit dem A 43-Ausbau losgeht, kann die für den Planfeststellungsbeschluss zuständige Bezirksregierung Arnsberg zurzeit nicht prognostizieren.
Das Verfahren ist im Oktober 2012 eingeleitet worden. Die Pläne lagen Ende 2013 für einen Monat öffentlich in Herne und Bochum aus. Zehn Einwendungen von Bürgern liegen vor, zu denen Straßen.NRW zurzeit Stellungnahmen erarbeitet. Anschließend findet - voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2015 - ein Erörterungstermin statt.