Herne. Der „Zirkus des Horrors“ gastiert bald auf dem Cranger Kirmesplatz. Akrobaten, durchgeknallte Clowns und irre Freaks sorgen für Gruselstimmung.
Gerade erst hat Roncalli auf dem Cranger Kirmesplatz an den Zirkus erinnert, wie er zu seinen großen Zeiten einmal war. Mit Artisten und Musik, Clowns und Konfetti. Dem nostalgischen Blick zurück folgt Ende des Monats das Kontrastprogramm: Der „Zirkus des Horrors“ naht und mit ihm vom 24. April bis zum 3. Mai ein Gruselerlebnis der besonderen Art.
Dann ist es Nosferatu, der seinem Sarg entsteigt und das Publikum zweieinhalb Stunden erschauern lässt, indem er - so die Rahmenhandlung - einen fröhlichen, bunten Zirkus in seine dunkle Welt zu ziehen versucht. Besessene Akrobaten, durchgeknallte Clowns und irre Freaks säumen seinen Weg.
Theaterblut und Schminke gehören zum Zirkus dazu
Wohl am spektakulärsten sind die Nummern von Pain Solution aus Norwegen. Die Artisten stechen sich zentimeterlange Nadeln durch die Haut und lassen sich an durch den Rücken gebohrten Fleischerhaken unter der Zirkuskuppel aufhängen. Dabei fließt angeblich auch schon mal echtes Blut. Mit viel Theaterblut und Schminke grässlich zugerichtet treten auch ihre Kollegen auf: Giorgio, der Diabolojongleur, der Handstandexperte Tutanchamun oder Clown Maleficus, der dafür sorgt, dass den Zuschauern das Lachen im Halse stecken bleibt, wie weitere Gestalten des Gruselkabinetts.
Geschminkt und maskiert bewegen sich die Hasardeure Kiminus und Belenus auf dem „Rad des Todes“, ungesichert und in zwölf Metern Höhe. Aufsehenerregend auch die „Free Fighter“-Show, in der Motocrosser durch die Zeltkuppel fliegen, während Biker auf der Bühne eine im Wortsinn heiße Show zelebrieren.
Zirkus des Horros ist ein großer Erfolg
„Horror ist absolut im Trend“, sagt Zirkussprecher Kevin Leppien. Das habe Zirkuschef Joachim Sperlich schon erkannt, nachdem er in südlichen Ländern wie Italien und Spanien das Spiel mit dem Schrecken in der Manege entdeckt hatte. Der Geschäftsführer der Romanza Circusproduction ist einer von vielen Abkömmlingen der weit verzweigten Zirkusfamilie Sperlich aus dem Stuttgarter Raum. „Dann hat es noch einmal zwei Jahre bis zur Premiere in Essen gedauert.“ Das war 2013. Seitdem sei das Programm des „Zirkus des Horrors“ ein großer Erfolg. In Essen, Duisburg und Dortmund wie in Berlin oder Hannover spielt die süddeutsche Truppe vor ausverkauften Häusern. Mit Crange hat man einen neuen Spielort dazu genommen, der durch seinen Bekanntheitsgrad und seine zentrale Lage ebenfalls Zulauf verspricht und der Platz bietet für Zelt und Wohnwagen, die knapp 12 000 Quadratmeter benötigen.
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Empfohlen wird die Horror-Schau für Jugendliche ab 14 Jahren, sagt Sprecher Leppien. „Unsere Zielgruppe sind Besucher zwischen 14 und 45 Jahren.“ Jüngere könnten sich zu sehr gruseln, werden aber auf Wunsch zugelassen. Geflüchtet ist seines Wissens nach noch niemand. „Wenn ein Publikum in einen Horrorzirkus geht, werden solche Momente erwartet.“ Das habe sogar eine Befragung bestätigt. Der zunehmende Halloween-Kult in Deutschland und der Horror-Trend in Freizeitparks sprächen dieselbe Sprache.
Bereits im Vorhof der Zirkus-Hölle lehren übrigens üble Gestalten das eintreffende Publikum das Fürchten. Unter ihnen könnten auch einige Hernerinnen und Herner sein. „Wir casten in jeder Stadt Erschrecker“, sagt Kevin Leppien. Zombies, Vampire und andere unerschrockene Gestalten sind beim Monster-Casting am Samstag, 18. April, um 18 Uhr am Haupteingang des Zirkus willkommen.