Herne. . Andrey Romanovsky vom Circus Roncalli zeigte auf Einladung der WAZ sein akrobatisches Kunststück und verschwand in einem drei Meter hohen Ofenrohr

Flink klettert Andrey Romanovsky das silberne Ofenrohr hinauf. Oben angekommen, zeigt der gelenkige Artist gleich sein ganzes Können: Der „Gummimensch“ setzt sich in das schmale Rohr hinein und lässt nur noch seinen Kopf und die Füße herausgucken. Nach einem kurzen Blitzlichtgewitter von Fotografen und Zuschauern verschwindet Romanovsky sogleich in dem drei Meter hohen Rohr und rutscht durch dieses bis nach unten.

Zu einer Stippvisite kam der Circus Roncalli am Dienstag in die Herner Fußgängerzone und zeigte auf Einladung der WAZ-Lokalredaktion das Kunststück des beweglichen Künstlers. Auch Clown Sergej Maslennikov reiste vom Cranger Zirkusplatz mit auf den Boulevard und öffnete ihm nach seiner Show das schmale Türchen unten am Ofenrohr und entließ ihn so wieder in die Freiheit. Der Platz vor dem City-Center, auf dem die Künstler am Vormittag aktiv sind, ist schnell von Zuschauern umsäumt.

„Meine Güte“, zeigen die Gäste ihre Begeisterung für die Biegekunst. Viele sind mit Fotoapparaten ausgestattet oder fotografieren das Geschehen mit ihrem Handy. Das Kommen des Publikums ist sowohl zufällig als auch geplant. „Ich wollte eh ein paar Besorgungen in der Stadt machen und habe diese mit dem Besuch von Roncalli verknüpft, von dem ich vorher in der Zeitung gelesen habe“, sagt etwa Hartmut von der Heydt.

Training von Kindheit an

Romanovsky hat seine Gelenkigkeit von Kindheit an trainiert. „Ich habe das Kunststück von meinem Vater gelernt, der mit diesem ebenso wie ich heute herumgereist ist“, erzählt er. So habe er Schritt für Schritt gelernt, sich zu verbiegen. „Ich hoffe, dass ich das noch lange machen und vielleicht sogar den Rekord meines Vaters brechen kann, der bis zum Alter von 52 Jahren durch das Rohr geklettert ist“, sagt der 36-Jährige. Spezielle Diäten, um durch das schmale Rohr zu passen, muss Romanovsky nicht halten.

Popcorn mit WAZ-Karten

Karten für die Vorstellungen von Roncalli sind täglich ab 12 Uhr an der Zirkuskasse erhältlich.

In Kooperation mit der WAZ gibt es ein spezielles Angebot: Im Leserladen der WAZ, Markgrafenstraße 1, sind Tickets um 15 Prozent ermäßigt. Außerdem gibt es gegen Vorlage der bei der WAZ erworbenen Karten eine große Tüte Popcorn im Zirkus. Der Circus Roncalli gastiert noch bis Sonntag in Herne.

„Schlank zu sein ist mein Naturell“, schmunzelt der gebürtige Russe. Dennoch erfordert eine solche Beweglichkeit viel Übung: „Ich probe täglich eine Stunde“, verrät der Künstler, der nun in der fünften Saison mit dem Circus Roncalli unterwegs ist. Für neue Kunststücke müsse natürlich deutlich mehr trainiert werden. Daher bleibe auch kaum Zeit, die Städte, in denen der Zirkus Station macht, zu erkunden. „Ich gehe nur zum Einkaufen los und habe daher noch nicht viel von Herne sehen können“, sagt auch Artist Sergej Maslennikov, der ebenso wie Romanovsky aus Russland stammt und dort bereits in seiner Kindheit in einem Zirkus jonglierte.