Herne/Bochum. Der Schuss kam ohne Vorwarnung: Im vergangenen Sommer wurde in Herne ein Polizist angeschossen. Die Hintergründe sind unklar. Das Bochumer Schwurgericht verurteilte den 40-jährigen Angeklagten aus Herne zu acht Jahren Haft.
Nach einem Schuss auf einen Polizisten hat das Bochumer Schwurgericht einen 40-jährigen Mann aus Herne für acht Jahre in Haft geschickt. Die Richter verurteilten ihn am Donnerstag wegen eines Mordversuchs.
Die Hintergründe der Bluttat bleiben jedoch rätselhaft. Der Angeklagte hatte im Prozess geschwiegen. In der Nacht zum 15. Juni 2014 war der Angeklagte in Herne mit seinem Fahrrad unterwegs. In einem Schulterhalter steckte eine Pistole, an seinem Unterschenkel war ein Messer befestigt.
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Als plötzlich ein Streifenwagen auftauchte, ergriff der 40-Jährige - für die Beamten völlig überraschend - die Flucht. Daraufhin wurde er von den Polizisten verfolgt und gestellt. Bei dem Kampf mit den Polizisten schoss der Angeklagte auf einen von ihnen. Der Polizist erlitt einen 25 Zentimeter langen Durchschuss des Oberschenkels und leidet bis heute unter der Tat.
Bewährungsstrafe gefordert
Die Richter gehen davon aus, dass sich der 40-Jährige befreien wollte. "Er wollte verhindern, dass er erkannt wird, dass er durchsucht wird und dass seine Waffe entdeckt wird", sagte Richter Josef Große Feldhaus in der Urteilsbegründung.
Die Verteidiger hatten im Prozess erklärt, dass der Schuss auch unbeabsichtigt gewesen sein könnte, und forderten eine Bewährungsstrafe wegen fahrlässiger Körperverletzung. Das Gericht sah das anders: "Der Angeklagte hat sich bewusst entschlossen, einen Schuss abzugeben." Und damit habe er den Tod eines der Beamten zumindest in Kauf genommen. (dpa)