Heiligenhaus. . Die Mieter des renovierungsbedürftigen Hauses an der Hauptstraße 5 in Heiligenhaus können vielleicht schon am Freitag wieder auf- und abfahren: Seit Dienstag wird der lange Zeit defekte Aufzug modernisiert. Nun keimt neue Hoffnung, dass es mit dem ganzen Haus aufwärts geht.
Besonders Helmut Dittmar steht die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. „Wir sind hoch erfreut“, sagt er und strahlt wie ein kleines Kind an Weihnachten, während die Mitarbeiter der Aufzugsfirma Kisten mit Material und Werkzeugen in den sechsten Stock tragen. Wohl bemerkt: Dittmar ergötzt sich nicht daran, dass die drei Männer so schwer schleppen müssen. Genau wie alle anderen Bewohner des „Schrotthauses“ an der Hauptstraße 5, wie sie es selbst getauft haben, atmet er einfach auf, dass der Lift seit gestern und 13 Wochen, nachdem er seinen Dienst quittiert hat, endlich repariert wird.
Seit dem 28. Juli konnten die Bewohner nicht mehr mit dem Aufzug fahren – besonders für Ältere und Gehbehinderte oder auch Helmut Dittmar, der eine schwer kranke Frau immer wieder aus dem sechsten Stock nach unten bringen muss, war dies ein untragbarer Zustand. Vor ein paar Tagen endete die Ungewissheit, wann denn repariert werden solle: Da hat nämlich die zuständige Hausverwaltung Treu Real aus Essen endlich mal schriftlich verlauten lassen, wie es weiter geht.
Wegen der Investitionssumme von 20 000 Euro habe man erst zwei Angebote einholen wollen, heißt es in dem Schreiben. Und dass man bei der Extrafertigung eines Bauteils wegen eines nicht eingehaltenen Liefertermins länger habe warten müssen. Die Inbetriebnahme aber habe man Treu Real „bis spätestens zum 29. Oktober zugesichert“. Ein Mitarbeiter des Teams, das den Aufzug modernisiert, kann nichts versprechen, sagt jedoch: „Wir versuchen, bis Freitag fertig zu werden.“
Lange Zeit des Wartens
Auch Bewohner Götz Frank ist glücklich, würde nach so langem Warten auch noch bis kommenden Dienstag ausharren: „Hauptsache, wir haben einen Aufzug, der funktioniert und auf den sich alle verlassen können, den man ohne Angst steckenzubleiben betreten kann.“ Helmut Dittmars Nachbar Manfred Hesse war „richtig erstaunt“, als das Schreiben von Treu Real kam und dass mit den Arbeiten nun begonnen wurde. Deshalb will er ab November auch wieder statt der zwischenzeitig gekürzten Miete den vollen Betrag bezahlen: „Das ist es uns ja auch wert und lieber, als das Geld zurückzuhalten.“
Dittmar selbst verbindet mit dem Brief die Hoffnung, „dass es jetzt mit dem ganzen Haus aufwärts geht“. Immerhin: Demnächst wird die Feuerwehrzufahrt zum Haus gemacht, bei der Brandschau ist nämlich aufgefallen, dass die Zuwege für die Rettungskräfte nicht ausreichen. Aber wenn sich die Mitarbeiter der Hausverwaltung künftig die Hausfassade mal genauer anschauen, werden sie schnell merken, dass es an der Hauptstraße 5 noch weiteren Handlungsbedarf gibt.