Ratingen-Hösel. Die Bauarbeiten entlang der S-Bahnlinie zwischen Düsseldorf und Essen am Hang in Ratingen-Hösel dauern weitaus länger als geplant.

Schlechte Nachrichten für alle Heiligenhauser, die in Hösel auf die S6 angewiesen sind: Frühestens im ersten Halbjahr 2026 werden wieder durchgehend Züge zwischen Essen und Düsseldorf fahren.

„Der Boden war durch den Starkregen Anfang des Jahres so übersättigt, dass er regelrecht weich wurde. Auf einer Länge von 400 Meter wurde das Gleis vor dem Tunnel Hösel mitsamt einer Stützmauer, Oberleitung und einer Weiche verschoben und beschädigt“, stellt Kai Hippler, Bereichsleiter Infrastruktur im Raum Duisburg, fest.

Die Sanierung kommt nun einem Neubau gleich in Ratingen-Hösel

Bisher wurde 3000 Kubikmeter Erdreich abgetragen, die Baugrunduntersuchungen durch Geologen sind inzwischen abgeschlossen. Jetzt wird ein detailliertes Sanierungs- und Sicherungskonzept erarbeitet, das robuster gegenüber künftigen Starkregenmengen ist. „Eine 100 Meter lange Betonpfahlwand, die bis zu zehn Meter in die Tiefe geht, wird die vorhandene Stützmauer ersetzen. Bodenverankerungen und Hangnetze werden künftig weitere Schäden vermeiden“, kündigt Projektleiterin Yasemin Gülten an.

Die Arbeiten kommen einem Neubau gleich, weshalb ein Plangenehmigungsverfahren beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) unumgänglich ist. In dem Verfahren werden Umweltbelange berücksichtigt, ein Landschaftsschutzgebiet und ein angrenzendes Naturschutzgebiet sind betroffen. „Die Dauer des Verfahrens liegt beim EBA. Unser Wunsch ist es, dass sehr schnell gehandelt wird“, macht Bahnsprecher Dirk Pohlmann Druck und weist auf die große Bedeutung der S6 hin.