Heiligenhaus. Frenetischer Applaus, Zugaberufe: Die Kettwig-Heiligenhauser Celtic Rock-Formation begeistert an zwei Abenden auch mit ganz besonderen Gästen.
Der Gong erklingt zum dritten Mal sowohl am Freitag- als auch und Samstagabend in der Heiligenhauser Aula, die letzten Besucherinnen und Besucher laufen vom Bierstand schnell in den Saal, bevor sich die Türen schließen. Da erklingen schon die ersten Dudelsacktöne: Es soll der Start zweier furioser Konzertabende mit der Kettwig-Heiligenhauser Celtic Rock-Formation Claymore werden.
Die Formation blickt schon auf eine lange Historie zurück – doch dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören, wird nicht nur den Besucherinnen und Besuchern sofort klar, die nicht schon im Nassenkamp oder am Kattenturm zu den ganz besonderen Rockklängen getanzt haben. „Was ein toller Sound, wirklich beeindruckend“, findet der Heiligenhauser Thorsten, der zum ersten Mal da ist und ganz angetan, „dass so ein klasse Konzert in einer Schulaula stattfindet, ist Wahnsinn“, ergänzt Freundin Nicole.
Heiligenhauser feiern ihre Musikidole aus der Jugend
Und auch die, die schon länger dabei sind (Leadsänger Volker Sauer begrüßte gleich zwei Fans über 90), genießen, klatschen und jubeln „Highlander“ im richten Moment des Songs. „Es weckt Erinnerungen an die Jugend“, findet der 52-jährige Stefan aus Kettwig, „und es weckt die Sehnsucht, mal nach Schottland oder Irland zu reisen.“ Neben der Stammmannschaft rund um Volker und Florian Sauer, Andy Ironhead, Christian Johne, Gerald Schmiechen, MacKenzie Doyle, Fabian Selt, Tim Lethen und Carel Ooms sorgen an Drumms und Dudelsack noch Julia Tellez Duarte, Jan-Philipp Stolz, Kes Kunze, Christoph Rienaß und Jörg Bleidt für eine gehörige Portion Gänsehaut.
Die Stimmung ist großartig, Leute allen Alters, und so unterschiedlich sie auch sonst sein könnten, klatschen im Takt, tanzen, singen – und staunen. Über die Kraft, die die Musiker auf der Bühne zeigen, über das starke Bühnenbild, die Lichtshow und den absoluten Spaß, den die Band beim Musizieren hat – und den sie, oft angestimmt von Volker Sauer, perfekt aufs Publikum übertragen. Sauers Stimme, wer sie nicht kennt, staunt: „Aus der Tiefe gestartet dann diese hohen markanten Töne, das kann nicht jeder. Die Band hat großes Potenzial“, ist Besucherin Verena begeistert – auch von seiner Mimik und Gestik. Sie hatte die Musiker auf Spotify entdeckt, die dort nicht nur das neueste Album, Scary Tales, sondern auch die alten Alben präsentieren.
Perfekte Show, tolle Gänsehautmomente
Ein Mix aus neuen Songs, wie Just before the battle, Phantom Soldier oder Lancelot, und Klassikern wie Ivanhoe, Highlander oder Don’t Stop the music, aus lauten und leisen Liedern, dazu die Auftritte von Drumms und gleich fünf Dudelsackspielern sorgen für einen rundum perfekten Konzertabend. Wer mehr Spaß hatte, das feiernde Publikum oder die Musiker, die voller Leidenschaft selber auf der Bühne mit sich und dem Publikum feierten? Wahrscheinlich alle.
Am Ende Gänsehaut bei allen Anwesenden, als Band, Drummer und Dudelsackspieler gemeinsam musizieren. „Für uns kann jetzt Weihnachten kommen, das war schon immer so, wenn sie Auld Lang Syne spielten“, erinnert sich der Velberter Sascha zurück – und hofft, wie sicher viele weitere Anwesenden, dass das nächste Konzert bald wieder stattfindet. Wenn man sich die Musiker so anschaut – lange kann es eigentlich nicht mehr dauern.