Heiligenhaus. Viele Pläne gab es für die ehemaligen Kornsilos an der Westfalenstraße in Heiligenhaus. Nun gibts wieder Neue: Die sind nun öffentlich einsehbar.

Sie sind nicht wirklich schön, aber sie prägen das Stadtbild seit vielen Jahren: die Kornsilos an der Westfalenstraße. Doch sie sollen bald abgerissen werden – was hier entstehen könnte, hängt jedoch von einer Änderung im Bebauungsplan ab. Der ist derzeit im Rathaus einzusehen. Entstehen könnten hier Arztpraxen – die Unterlagen liegen derzeit aus und auch eine Visualisierung ist dort zu sehen.

Über die alten Gleise am alten Bahnhof in Heiligenhaus ist längst Gras gewachsen, bald sind auch die Kornsilos Geschichte.
Über die alten Gleise am alten Bahnhof in Heiligenhaus ist längst Gras gewachsen, bald sind auch die Kornsilos Geschichte. © FUNKE Foto Services | Jakob Studnar

Einige Pläne, die gab es noch zu Zeiten, als Jan Heinisch noch Bürgermeister war, auch unter Michael Beck waren schon etliche Ideen und Investorengespräche geführt worden. Nun könnte es wirklich bald losgehen: Die zuständigen städtischen Ausschüsse haben bereits über mögliche Vorhaben gesprochen. Die Fläche des ehemaligen Kornsilos soll als Gewerbeflächen reaktiviert und wieder nutzbar gemacht werden. Im Plangebiet soll deshalb das bestehende sanierungsbedürftige Gebäude abgerissen werden und stattdessen ein modernes Bürogebäude entstehen. Die Geschichte des Bestandes soll dabei erhalten bleiben, heißt es in der Begründung von Stadtplanerin Nina Bettzieche.

Café, Büros und Arztpraxen könnten an der Heiligenhauser Westfalenstraße entstehen

Um die geplante Nutzung zu ermöglichen und den aktuellen Standards eines Bürogebäudes gerecht zu werden, seien die Erweiterung der überbaubaren Grundstücksfläche, eine Anpassung der Höhenfestsetzung sowie die Festsetzung weiterer Stellplatzflächen erforderlich. Darüber hinaus sollen Klimaschutzfestsetzungen getroffen werden.

Die gut 20 Meter hohen Stahlgetreidesilos mit Wellblechummantelung sowie ein gemauertes Getreidesilo mit Stahlbetonrahmen und einem Innenausbau mit Stahl-/Holzkonstruktion könnten „konstruktiv nicht in einen Neubau integriert werden“ und werden deswegen abgerissen. „Zudem ist der Bestand teilweise stark beschädigt und befindet sich in einem sanierungsbedürftigen Zustand“, erläutert Bettzieche.

Gegenüber den Kornsilos, auf dem schmalen Grünstreifen, sollen Parkplätze entstehen.
Gegenüber den Kornsilos, auf dem schmalen Grünstreifen, sollen Parkplätze entstehen. © FUNKE Foto Services | Jakob Studnar

Doch was genau kann sich die Stadt hier vorstellen? „Mit dem Neubau soll ein modernes Bürogebäude entstehen, dass die Geschichte des Altbestandes weitestgehend erhält. Das ursprüngliche Grundgerüst sowie die Materialien sollen in die Planung aufgenommen werden und sich darin wiederfinden“, heißt es in der Vorlage weiter. Die Gebäudehöhe könne fünf Etagen (inklusive Staffelgeschoss) umfassen. Vorgesehen sei ein Café im Erdgeschoss, drei Bürogeschosse beziehungsweise Praxisflächen sowie eine Betriebswohnung im Staffelgeschoss.

Türme sollen an die Silos weiter erinnern

Das Hauptgebäude soll durch zwei Türme als Erinnerung an die ehemaligen Silos ergänzt werden. Diese Türme können weitere Büros oder Besprechungsräume enthalten und seien von jeder Etage zugänglich. Im Erdgeschoss soll im rückwärtigen Bereich ein Café entstehen, dass insbesondere sowohl für die Mitarbeiter als auch für Besucher des Panoramaradwegs einen Anziehungspunkt darstellen soll. Ein Sanitätshaus soll als einziger möglicher Handel – eben für den medizinischen Bereich – erlaubt werden.

Das neue Gebäude, das hier entstehen soll, soll genauso hoch sein, wie die Kornsilos jetzt sind – und optisch an die Türme erinnern.
Das neue Gebäude, das hier entstehen soll, soll genauso hoch sein, wie die Kornsilos jetzt sind – und optisch an die Türme erinnern. © FUNKE Foto Services | Jakob Studnar

Stellplätze werden zum Großteil auf dem Grundstück entlang der westlichen und östlichen Grundstücksgrenze untergebracht. Da die Fläche jedoch nicht für alle nachzuweisenden Stellplätze ausreiche, werden circa 16 weitere Stellplätze auf der gegenüberliegenden Straßenseite im Grünstreifen entlang der Westfalenstraße platziert. Eine Tiefgarage sei aufgrund der Größe des Baufeldes und der notwendigen Rampenlänge nicht realisierbar.

>>> Pläne sind jetzt einsehbar

  • Die Pläne sind noch bis zum 31. Juli einsehbar im Fachbereich II.1 Stadtentwicklung und Umweltschutz im Rathaus-Neubau (Hauptstraße 157) zu den Dienstzeiten. Diese sind montags, mittwochs, donnerstags und freitags von 8.30 bis 12.30 Uhr, donnerstags zudem von 14 bis 18 Uhr.
  • Termine können auch vereinbart werden per Mail an stadtentwicklung@heiligenhaus.de oder telefonisch unter 02056 13288. Auf Wunsch können die Pläne erläutert werden.
  • Wie es vor Ort aussehen könnte, ist in der Begründung zu dem Vorhaben auf https://www.o-sp.de/heiligenhaus/plan?pid=72549 einsehbar, dort zu finden auf Seite 7.