Heiligenhaus. .

Das alte Kornsilo an der neuen Westfalenstraße als Gastronomie: Dafür stellte der Bochumer Architekt Thomas Schmidt in dieser Woche im Verwaltungsausschuss mehrere Entwürfe vor.

Seine Firma prüft in einer Machbarkeitsstudie, „welche Nutzung im Erdgeschoss des Gebäudes möglich und wirtschaftlich ist“, erklärt der Technische Beigeordnete Harald Flügge. „Primär erwägen wir eine gastronomische Nutzung. Wir stehen im engen Kontakt mit einem Pächter“. Der plane dort ein Brauhaus. Sein Interesse sei sehr konkret, als potenzieller Nutzer begleite er auch die Planungen des Architekturbüros.

Flügge betont: „Es geht nicht in erster Linie um Wirtschaftlichkeit, sondern darum, das Bahnhofsumfeld zu beleben.“ Das umzubauende Silo solle als „Ort des Ankommens“ fungieren, wie es ein Bahnhof sei. „Historische Inwertsetzung“ nennt der Technische Beigeordnete das. „Beobachten Sie mal die Radfahrer, die von Kettwig kommen: Sie verlangsamen dort ihre Fahrt – und ihr Blick geht nach rechts zum Silo.“

„Ein hohes Maß an Außengastronomie“

Sinn der Umgestaltung sei es laut Thomas Schmidt, „dass man nach der Umgestaltung das Silo noch als solches erkennt“. Sein Planungsbüro Schürmann Spannel AG habe ähnliche Inwertsetzungen durchgeführt: So habe es den Förderturm der Zeche „Minister Achenbach“ in Lünen zu „Businesslounge und Schulungszentrum“ in Ufo-Form umgestaltet, unter weitgehender Verwendung des bestehenden Baus, und habe den Sitz der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe optimiert: von 400 auf 600 Büroplätze bei unveränderter Gebäudefläche und 40-prozentiger Energieersparnis. „Der Siloturm als Kletterturm wäre auch denkbar“, fügt der Architekt hinzu. Diese Überlegung spielt bei den derzeitigen Planungen aber nur eine untergeordnete Rolle.

Von der Lage her verspricht das Brauhaus-Projekt tatsächlich Erfolg: Zwischen Panoramaradweg und Westfalenstraße bestmöglich gelegen, würde es eher zwei Vorderseiten denn Vorder- und Rückseite haben. „Ein hohes Maß an Außengastronomie“ kündigt Flügge an und untermauert seinen Optimismus mit Zählungen auf dem Radweg: An einem Augustsamstag (13.) seien zwischen 10 und 17 Uhr 892 Nutzer gezählt worden, am Sonntag der folgenden Woche in der gleichen Zeit 1950. „Ein Spitzenwert waren 325 Nutzer in einer Stunde.“