Heiligenhaus. In Heiligenhaus wird es – anders als in allen Kreisstädten – kein vergünstigtes Deutschlandticket für Jugendliche geben. Das sind die Reaktionen.

Anders als im gesamten Kreis Mettmann und den umliegenden Großstädten wird es im kommenden Schuljahr für Kinder und Jugendliche kein vergünstigtes Deutschlandticket geben. „Klein kariert“ und nicht jugendfreundlich kommentieren Heiligenhauserinnen und Heiligenhauser nun in Sozialen Netzwerken.

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„Damit hat sich die Stadt Heiligenhaus ein riesen Armutszeugnis ausgestellt. Aber es trifft ja mal wieder „nur“ Familien“, findet ein Heiligenhauser klare Worte bei Facebook. „An die Kleinen wird schon gedacht und vieles umgesetzt, aber die Jugend wird hier leider total vergessen“, kommentiert eine Leserin. „Ich finde es traurig, dass der Stadt Kinder und Familien nichts wert sind“, äußert sich eine weitere Nutzerin auf Facebook.

Bedauern über Entscheidung des Heiligenhauser Rats

Auch die Grünen äußern erneut Kritik daran, dass die anderen Fraktionen ihrem Eilantrag nicht zugestimmt hatten auf der Ratssitzung in der vergangenen Woche: „Durch die Entscheidung des Rates sind nicht nur die anspruchsberechtigten Schüler und Schülerinnen betroffen, sondern auch alle anderen, denen dadurch der Erwerb des günstigeren 29 Euro-Tickets verwehrt bleibt. Damit nimmt Heiligenhaus im Kreis Mettmann eine gewisse Sonderstellung ein. Wir bedauern die Entscheidung des Rates sehr.“

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„Mit ‘handwerklich fehlerhaft’ stellt die Heiligenhauser CDU ihrer eigenen Landesregierung ein erstaunlich schlechtes Zeugnis aus. Gleichwohl hat die Mehrheit der Kommunen dies nicht als Alibi genommen, sich dem Projekt zu verweigern“, schreibt WAZ-Leser Peter Kramer. Auch die Mehrkosten für nach Heiligenhaus einpendelnde Schülerinnen und Schüler wirkten als Argument klein kariert, wenn gleichzeitig andere Städte „für unsere auspendelnden Schülerinnen und Schüler zahlen. Im Übrigen wirken sich die Zahlen der einpendelnden Schülerinnen und Schüler positiv bei der Verteilung von Landesgeldern an die Kommunen aus.“

Chance versäumt, Jugendlichen einen Mehrwert zu ermöglichen

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Ein potentieller finanzieller Schaden dürfte also nicht so groß sein, dass man deswegen in eine Kleinstaaterei zurückfallen müsste, so Peter Kramer weiter. Es bleibe auch noch aufzuklären, wieso hier von 70.000 Euro Mehrkosten die Rede sei, „während die Stadt Velbert bekundet, das Vorhaben ohne Mehrkosten umsetzen zu können. Unter dem Strich bleibt der Eindruck, dass eine breite Ratsmehrheit eine gute Chance versäumt hat, unseren Jugendlichen einen Mehrwert zu ermöglichen.“