Heiligenhaus. Halbzeit heißt es bei der Erstellung des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Heiligenhaus. In einer Videokonferenz wurden die Bürger informiert.
Bei der Erstellung des integrierten Klimaschutzkonzeptes der Stadt Heiligenhaus ist Halbzeit: Die öffentliche Beteiligungsphase und die vorhergegangene Datenerhebung sind abgeschlossen, nun sollen konkrete Maßnahmen entwickelt werden. In einer Online-Präsentation ging es am Donnerstagabend um die bisher erarbeiteten Ergebnisse und die gesteckten Ziele, denn bis zum Jahresende muss das Konzept fertig sein.
Auch interessant
„Die Zeit drängt“, machte der Technische Beigeordnete Andreas Sauerwein noch einmal deutlich, „die aktuelle Hitzewelle und die Folgen des Ukraine-Kriegs machen sehr deutlich, wie wichtig das Thema Klimaschutz ist. Die Lösungsansätze müssen sich in Maßnahmen wiederfinden.“ Bisher wurden im ersten Baustein des Konzeptes in Zusammenarbeit mit der Energielenker GmbH eine Ist-Analyse und die Energie- und CO2-Bilanz der Stadt erstellt, darauf folgte eine Potenzialanalyse.
Viele Maßnahmen werden in private Heiligenhauser Haushalte fallen
Mit der Online-Ideenkarte und mehreren Expertenworkshops wurden Maßnahmenvorschläge gesammelt: „Wir möchten den Bürgern transparent darstellen, welche Ziele wir uns als Stadt setzen. Viele Maßnahmen werden in den Bereich der privaten Haushalte fallen, da hier die meisten CO2-Emissionen verbraucht werden, es aber auch viel Verbesserungspotential gibt“, so Klimamanagerin Muriel Liebergall.
Auch interessant
Geplant sind unter anderem die Erhöhung des Anteils der erneuerbaren Energien am Strombedarf auf 82 Prozent bis 2030, eine Erhöhung des Radverkehrsanteils und ein Ausbau der Umweltwärmenutzung. Auf die Frage, ob es eine städtische Förderung für Photovoltaikanlagen geben soll, antwortete Andreas Sauerwein, dass sich dabei zwei Fragen stellen würden, nämlich die nach der Finanzierung und danach, ob eine solche Förderung zeitgemäß sei, „denn diese Anlagen haben eine hohe Wirtschaftlichkeit entwickelt, der Bund ist aus den Förderungen raus.“
Schienenanbindung ist ein Ziel
Auch interessant
Bei der Grünflächenentsiegelung sei die Stadt auch „auf der Seite des Forderns, nicht des Förderns“. Um Sanierungen von älteren Gebäuden voranzutreiben, sollen mehr Beratungen für Bürger möglich sein, um für das Thema zu sensibilisieren.
„Was im Mobilitätsbereich zu Einsparungen führen würde, wäre ein schienengebundener Anschluss an die umliegenden Großstädte, dort liegt das größte Potenzial. Das liegt aber nicht in unserer Hand“, so Sauerwein. Und im Photovoltaikbereich werde bei genauerem Betrachten der Daten der Stadtwerke bis zum Jahr 2021 deutlich, „dass die Entwicklung zwar in die richtige Richtung geht, aber nicht schnell genug ist.“ Daran soll das Klimaschutzkonzept etwas ändern. Konkrete Kosten können noch nicht genannt werden.