Heiligenhaus. Die Sauna im Heiligenhauser Heljensbad wird nach der jährlichen Sanierung im Sommer erstmal nicht wieder öffnen. Grund ist die Energiekrise.

Saunafreunde müssen in Heiligenhaus nun erstmal eine Zeit warten, bis sie wieder gezielt schwitzen können: Das Heljensbad wird nach der im Sommer üblichen Renovierung die Sauna erst einmal nicht wieder in Betrieb nehmen. Das Freibad hingegen soll, so lange es geht, geöffnet bleiben.

Bäderchef Holger Brembeck betrachtet das muntere Treiben am späten Montagvormittag im Freibad: „Wir haben dieses Jahr wirklich einen guten Sommer und viele gute Tage.“ Die Freude über die vielen Besucherinnen und Besucher sei zwar vorhanden – getrübt werde diese jedoch beim Blick auf den Herbst und eine bundesweit drohende Gasmangellage. „Die Lage ist angespannt, wir betrachten sie sehr genau. Wir sind als Stadtwerke Energieversorger, aber auch gleichzeitig unser größter Abnehmer bei der Ressource Gas“, erklärt Brembeck.

Heiligenhauser Stadtwerke wollen mit gutem Beispiel vorangehen

Die Sauna im Heljensbad bleibt nun erstmal kalt.
Die Sauna im Heljensbad bleibt nun erstmal kalt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Aus diesem Grund haben sich die Stadtwerke Heiligenhaus dazu entschlossen, nach der üblichen Sauna-Sommerpause (hier wurden einige Prüfungen und Reparaturarbeiten durchgeführt) diese erstmal nicht wieder zu öffnen, „wir wollten mit gutem Beispiel vorangehen und dem Aufruf folgen, Energie einzusparen. Gerade bei den hohen Temperaturen wäre ein Betrieb in der jetzigen Situation kaum zu erklären.“ Auf diese Nachricht hätten die allermeisten positiv reagiert, „viele meinten, dass es eine gute Entscheidung ist“, freut sich Brembeck über das Verständnis.

Um Energie einzusparen, hatte man sich bereits zur Saisoneröffnung des Freibads im Mai dazu entschlossen, die Becken einige wenige Grade geringer zu beheizen als sonst üblich. „Uns war von Anfang an klar, dass wir versuchen werden, zu sparen, wo es geht,“ blickt Brembeck zurück. Die Freibadbesucherinnen und Besucher hatten nicht nur Verständnis dafür, es tat der guten Stimmung auch keinen Abbruch. „Die Sonne hat natürlich in diesem Jahr ihren Beitrag dazu geleistet, wir konnten die Becken auch so natürlich mitaufheizen.“

Freibad soll, so lange es geht, geöffnet bleiben

Das Freibad soll bis in den September hinein geöffnet bleiben.
Das Freibad soll bis in den September hinein geöffnet bleiben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Deswegen überlege man auch nicht, wie in anderen Städten, das Freibad früher als sonst zu schließen. „Energetisch ist es sinnvoller, das Freibad so lange wie möglich weiter offenhalten zu können. Wir haben die hohen Temperaturen, die Sonne, das wollen wir nutzen. Und wir brauchen hier keine Lüftungsanlage, wie im Hallenbad zum Beispiel“, macht er auf weitere Vorteile aufmerksam. „Fest steht: Beide Bäder werden wir definitiv nicht parallel betreiben.“ Bis in den September hinein soll das Freibad also geöffnet bleiben.

Wie es mit dem Hallenbad und auch mit der dann gestiegenen Gasumlage aussieht, das müsse man dann gucken: „Wir bereiten uns auf den Betrieb vor und haben diverse Optionen erarbeitet, vom Worst Case an eine ganze Maßnahmenpalette. Wie die Lage sich weiterentwickeln wird, können wir derzeit nicht abschätzen.“ Die sei dafür zu dynamisch, zudem müsse man abwarten, ob es neben den Aufrufen, Energie einzusparen, auch gesetzliche Vorgaben geben werde.

Bäderleiter zufrieden mit Freibadsaison

Am Montagmittag ist es noch überschaubar im Heljensbad – in den Ferien war es hingegen schon gegen 11 Uhr proppevoll.
Am Montagmittag ist es noch überschaubar im Heljensbad – in den Ferien war es hingegen schon gegen 11 Uhr proppevoll. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Bis dahin blickt das Badteam auf den täglichen Freibadbetrieb und zurück auf eine bislang schon gute Saison. Fast durchgehend Temperaturen von weit über 20 und sogar 30 Grad führten in der Ferienzeit – und dann noch an den Wochenenden – zu proppevollen Liegewiesen und Wasserbecken mit Tausenden Besuchern. Dabei sei es immer sehr friedlich geblieben, „auch wir haben hier den ein oder anderen, aber die haben wir im Griff“, ist Brembeck froh, Schlägereiszenen in Bädern auch nur aus den Nachrichten zu kennen.

Viel Anstrengung kostet es das Bäderteam jedoch, nicht nur das in die Jahre gekommene Bad so herzurichten, dass es den Eindruck erweckt, dass es sich in einem einwandfreien und immer sauberen Zustand befindet. Doch auch das Personal muss vorhanden sein – zu Ausfällen kam es in den letzten Wochen durch Corona auch hier immer mal wieder. „Es ist schon manchmal nicht so einfach. Aber ich bin wirklich glücklich, so ein gutes Team hier zu haben“, freut sich Brembeck.