Heiligenhaus. Der fast schon historische Pavillon auf dem Rathausplatz soll demnächst gastronomisch genutzt werden. Verwaltung stellt nun die ersten Pläne vor.

Wahrzeichen gibt es nicht viele in Heiligenhaus – aber einige Gebäude sind den Heljensern im Laufe der Jahre dennoch ans Herz gewachsen. Wie der Pavillon auf dem Rathausplatz: Kaufte man hier einst noch Zeitungen, Zigaretten und Zugtickets, könnte man im nächsten Sommer hier lukullisch auf seine Kosten kommen. Verwaltung und Politik können sich eine gastronomische Nutzung vorstellen – viele Ideen und mögliche Betreiber gibt es sogar schon.

Derzeit nutzen die Stadtwerke Heiligenhaus den Pavillon als Beratungscenter für Neander Energie.
Derzeit nutzen die Stadtwerke Heiligenhaus den Pavillon als Beratungscenter für Neander Energie. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Ein Kaffee in der Sonne, ein Wein zum Feierabend oder eine gesunde Bowl zum Mitnehmen: Was hier am Rathausplatz demnächst angeboten werden könnte, steht noch in den Sternen, doch völlig aus der Luft gegriffen ist die Idee eines weiteren Gastrobetriebs in der Innenstadt nicht: „Wir sind bereits im Gespräch mit möglichen Betreibern“, berichtet der Erste Beigeordnete im Immobilienausschuss am Mittwochabend im Ratssaal.

Konzept soll auf den Betreiber angepasst werden

Bei der größeren Variante wäre auch eine Überdachung im Außenbereich denkbar. Hier eine Visualisierung.
Bei der größeren Variante wäre auch eine Überdachung im Außenbereich denkbar. Hier eine Visualisierung. © Stadt Heiligenhaus | Büro null2elf

Doch zunächst muss der niedlich anmutende Pavillon umgebaut werden – „es ist hier mehr möglich, als man denken mag“, zeigt Kerkmann diverse Visualisierungen des Architekturbüros „null2elf“. Bis zu 20 Sitzplätze könnten im Innenbereich entstehen, zudem gäbe es weitere Plätze im Außenbereich auf dem Rathausplatz. Zwei Varianten stellte die Verwaltung den Mitgliedern des Ausschusses vor: Bei der Größeren belaufen sich die Kosten auf circa 185.000 bis 240.000 Euro brutto, bei der Kleineren brutto zwischen 40.000 und 83.000 Euro. Für welches Konzept man sich entscheiden wird, hänge auch vom Konzept des Betreibers ab, betont Kerkmann: „Unser Ziel ist es, die Belastung durch Miete zu neutralisieren.“

2009 wurde der Pavillon für Subway umgebaut, 2010 zog der Sandwichladen dann für zwei Monate ein.
2009 wurde der Pavillon für Subway umgebaut, 2010 zog der Sandwichladen dann für zwei Monate ein. © FFS | Detlev Kreimeier

Die Ausschussmitglieder zeigen sich alle einig darin, dass sie eine gastronomische Nutzung dieser Immobilie begrüßen – und geben somit der Verwaltung das Go, nun weitere Gespräche mit möglichen Mietern zu führen. „Wir werden dann eine Vorauswahl treffen und präsentieren. Es kommt nun darauf an, welches Konzept wir uns mit welchem Betreiber vorstellen können“, so Kerkmann. Bis dahin gebe es nur den groben Entwurf, „gezielt in die Planungen einsteigen können wir erst dann, sei es die Farbwahl oder ob wir als Stadt die Inneneinrichtung übernehmen oder der Mieter selber.“

Kurzfristige Nutzung von Subway im Jahr 2010

Die kleinere Version in der Visualisierung: Platz für Außengastronomie gebe es auch hier.
Die kleinere Version in der Visualisierung: Platz für Außengastronomie gebe es auch hier. © büro null2elf

Bei der kleineren Variante sei es jedoch eigentlich nur vorstellbar, dass ein bereits in der Nähe tätiger Gastronom hier eine weitere Außenstelle betreiben würde und die Kunden dann zum Beispiel dort die Sanitäranlagen nutzen könnten; bei der größeren Variante könnte ein selbstständiger Betrieb einziehen, da dann auch mindestens ein Gästeklo mit eingeplant werden könnte, berichtet Kerkmann: „Wir erhoffen uns generell durch diese gastronomische Nutzung dann eine weitere Steigerung der Attraktivität der Innenstadt.“

Derzeit wird der Pavillon als Kundencenter der Neander Energie genutzt. Die werden jedoch noch in diesem Jahr ein anderes Ladenlokal beziehen. Davor stand der Pavillon auch eine Zeit leer. Gastronomisch genutzt wurde er jedoch hier bereits, wenn auch nur für eine kurze Zeit: Nach einem langen Umbau öffnete im April 2010 die Sandwich-Franchisekette Subway, schloss jedoch bereits wieder nach zwei Monaten. Der damalige Mieter berichtete damals gegenüber der WAZ, dass trotz positiver Standortanalyse der Umsatz ausgeblieben war. Eine Entwicklung, die dem künftigen Betreiber hoffentlich erspart bleibt.