Heiligenhaus. .
Lange hatte es gedauert, bis die Filiale der Schnellrestaurant-Kette „Subway“ auf dem Rathausplatz eröffnet werden konnte. Im April gingen dann die ersten Sandwiches und Wraps über die Ladentheke im Büdchen. Nur zwei Monate später schiebt Mieter Seyed Hedayati die letzten Brote in den Ofen. Er muss den Laden schließen: Der Umsatz fehlt.
„Wie fanden Sie diesen Sub?“, fragt Hedayati mit geknickter Stimme, während er eine Scheibe Käse auf das Sandwichbrot packt. Irgendetwas an der Frage des 27-Jährigen ist komisch. Hedayati fragt in der Vergangenheit, denn er hat mit dem Thema „Subway“ schon abgeschlossen. „Ich wusste, dass es mit Subway vorbei ist, als auf dem Stadtfest 1500 Leute auf dem Rathausplatz standen und keiner hier drin war“, erinnert sich der Mieter. Eigentlich hätte es seiner Meinung nach eine riesige Schlange an der Theke geben müssen.
Dabei startete die Zeit der Sandwiches vielversprechend. „Die ersten Wochen haben wir einen Bomben Umsatz gemacht“, so Hedayati. Es sei ganz normal gewesen, dass diese erste Welle der Begeisterung nachgelassen habe. Auch eine Umsatzsenkung sei nichts Unnormales. „Aber irgendwann sollte es sich auf einen Level einpendeln. Das war nicht der Fall. Eigentlich sollte ich um die Mittagszeit 300 Euro in der Kasse haben und jetzt kann ich froh sein, wenn ich am Abend ein paar Euro habe.“ Hedayati kann seine Ausgaben nicht mehr decken. Letzter Ausweg: die Schließung. „Alles andere, wie einen Kredit aufzunehmen, wäre Selbstmord.“
So richtig erklären kann er sich einen so enormen Umsatzeinbruch nicht. „Die Standortanalyse war absolut positiv. Selbst die Stadt war davon überzeugt“, erklärt der 27-Jährige. Es werde zwar auch etwas verkauft, nur seien es nicht die Sandwiches, die in die Tüten der Kunden wandern. „Es kommen fast nur Schüler, die drei Kekse für 1,99 kaufen. Doch wir machen unser Geschäft mit Sandwiches und die kauft so gut wie niemand“, erklärt Hedayati. Seit zwei Wochen habe er keine Warenbestellung mehr aufgegeben, weil das Geld fehle.
Aber was kommt jetzt? „Subway sucht jetzt nach jemandem, der die Stelle hier übernimmt. Aber da habe ich nicht viel Hoffnung.“
Andererseits sind die Fast-Food-Kette und ihr Franchisenehmer durch einen langfristigen Mietvertrag an die Stadt als Eigentümer gebunden. „Das ist ein Vertragsverbund“, bestätigt Volker Hoven vom Immobilienservice, der genauso erstaunt über das Aus ist wie Wirtschaftsförderer Peter Kolligs. „Der Standort ist aus unserer Sicht sehr gut“, sagt Kolligs. Man werde nun abwarten, wie das Unternehmen auf das Debakel reagiert.