Heiligenhaus. Im Haus der Kirche sind Sachspenden für die Ukraine sortiert und in Kartons gepackt worden. Vorerst werden nun keine Spenden mehr angenommen.

Wahre Berge an Kleidung, Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Babysachen und Kuscheltieren türmten sich am Dienstagnachmittag im großen Saal im Haus der Kirche, dazu kam im Vorraum ein weiterer großer Stapel an Kartons mit Männerkleidung.

Dazwischen arbeiteten die Helfer, beschrifteten Kartons gleich zweisprachig auf Deutsch und Ukrainisch, sortierten, packten, sichteten. „Ich habe gehofft, dass bei dem Spendenaufruf einige Sachen zusammenkommen, aber wir sind regelrecht überhäuft worden. Das und die große Bereitschaft der Helfer, in ihrer Freizeit hier beim Sortieren und Packen mitzuhelfen, machen mich sprachlos“, berichtet Kristina Mauer, die die Koordination der Spenden für die Evangelische Kirchengemeinde übernommen hat.

Auch interessant

Aber nicht nur dort wurde gesammelt: Angestoßen wurde die Aktion in einer WhatsApp-Gruppe von Vanessa Menne aus Isenbügel, parallel sammelte das Team vom Gemüseladen ten Eicken nach einer dementsprechenden Bitte an die Kundschaft ungeheure Mengen an Spenden – und von der evangelischen Gemeinde ging ebenfalls ein Aufruf aus.

Mehr zum Krieg in der Ukraine auf waz.de

Der Newsblog mit allen aktuellen Entwicklungen der Lage

Konfliktforscher: Putin hat sich doppelt verschätzt

Putins Geisteszustand: Was geht in seinem Kopf vor

Wie Deutschland seine Gasversorgung sichert

Russland hält Manöver mit Atom-U-Booten ab

Spenden werden am Mittwoch auf den Weg in die Ukraine geschickt

Spendensammlung Ukraine in Heiligenhaus
Spendensammlung Ukraine in Heiligenhaus © Verena Sarnoch | Verena Sarnoch

„Am Dienstagabend mussten wir direkt wieder darum bitten, vorerst keine Spenden mehr zu bringen, die Hilfsbereitschaft war riesig“, so Mauer, die selbst ukrainische Wurzeln hat. Mit fleißigen Helfern wurden dann zum einen Kartons mit warmen Männersachen gepackt, die am Mittwoch von Velbert aus zunächst an die polnisch-ukrainische Grenze und von dort in die umkämpften Gebiete gebracht werden sollen. Auf dem Rückweg von der Grenze bringt der Bus Frauen und Kinder mit, die in der Region untergebracht werden.

„Ansonsten packen wir personenbezogen“, so Mauer. Das heißt: In ein Päckchen kommt, was ein Mensch braucht, z. B. Babykleidung in einer bestimmten Größe plus Windeln und Pre-Milch. Hygieneartikel und Lebensmittel – vorhanden ist alles von Nudeln über Süßigkeiten bis zu Zahnbürsten und Seife – kommen in separate Kartons.

Auch interessant

Drei Stunden dauerte allein das Vorsortieren am Vormittag, nachmittags packten gut 15 Helferinnen und Helfer und staunten sichtlich, wie hilfsbereit die Heiligenhauser sind. Die Pakete sollen nun direkt zu den Flüchtlingen an die Grenze gebracht werden, weitere Spenden werden vorerst nicht benötigt.

>>> Friedensgebete am Freitag in Heiligenhaus

Ab Freitag, 4. März. findet in der Evangelischen Kirchengemeinde Heiligenhaus jeden Freitag auf dem Außengelände am Haus der Kirche um 18.15 Uhr ein Friedensgebet statt.

Ungefähr eine Viertelstunde soll dann gemeinsam für den Frieden in der Ukraine gebetet werden.

„Wir wollen unsere Ängste, Sorgen und Ohnmacht teilen und Kerzen der Hoffnung anzünden“, sagt Kirsten Düsterhöft Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Heiligenhaus.