Heiligenhaus. Einige Hürden gibt es im Heiligenhauser Stadtgebiet für Blinde und Sehbehinderte. Doch die Stadt ist aktiv und lädt ein zur Mobilitätsumfrage.

Anlässlich des bundesweiten Sehbehindertentags im Mai setzten Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenvereins für den Kreis Mettmann Pollern auf dem Basildonplatz rot-weiß geringelte Mützen auf, damit diese besser zu erkennen sind. Seitdem hat sich einiges getan, zeigte sich bei einem erneuten Treffen vor Ort.

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„Die bunten Mützen sind mittlerweile verschwunden“, berichtet Michael Krahl, Fachbereichsleiter Straßenbau und Liegenschaften, „aber stattdessenhaben wir Reflektorstreifen an den Pollern angebracht.“ Das freut Tamara Ströter, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für den Kreis Mettmann, ebenso wie die Tatsache, das oben an der Treppe, die zum Basildonplatz hinunterführt, nun Noppenstreifen auf das Hindernis aufmerksam machen. „Die Noppen erregen Aufmerksamkeit, wenn man mit dem Stock darüberfährt, die Rippenplatten zeigen die Richtung an, in der das Hindernis ist“, so Ströter.

Stadt Heiligenhaus will Verbesserungen im gesamten Stadtgebiet erreichen

Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverein im Kreis Mettmann hatten im Mai Poller mit Häkelmützen versehen. Damit wollten sie zeigen, dass es im Stadtgebiet noch einige Hindernisse gibt.
Mitglieder des Blinden- und Sehbehindertenverein im Kreis Mettmann hatten im Mai Poller mit Häkelmützen versehen. Damit wollten sie zeigen, dass es im Stadtgebiet noch einige Hindernisse gibt. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Gemeinsam mit Michael Krahl und Manfred Steinhaus, dem Behindertenbeauftragten der Stadt, arbeitete Ströter aus, dass nun noch eine Unterbrechung des Noppenstreifens mit Rillen sinnvoll wäre, um das Geländer lokalisieren zu können. Und: „Das wackelt!“, bat Ströter darum, durch Nachschrauben wieder für sicheren Halt zu sorgen. Außerdem wird auf der obersten und untersten Stufe noch jeweils eine weiße Markierung angebracht: „Das erleichtert es Sehbehinderten, Anfang und Ende der Treppe zu erkennen und beugt Treppenstürzen vor“, erklärt Tamara Ströter.

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Aber nicht nur in der Stadtmitte, auch an anderen Stellen tut die Stadt Heiligenhaus etwas für diejenigen, die nicht gut sehen können. „An der neuen Treppe Marienburger Straße/ Beuthener Straße sind auf allen Stufen Sichtstreifen angebracht“ freut sich Michael Krahl mitteilen zu können. Und möchte noch einmal besonders darauf aufmerksam machen, dass alle Heiligenhauser Bürger sich noch bis zum 15. Januar an der Gestaltung des Mobilitätskonzeptes der Stadt beteiligen können: „Wir sammeln alle Hinweise und sind froh über jede Beteiligung. Das beste Feedback kommt vom Nutzer – sagen Sie uns doch zum Beispiel, was der Grund ist, warum Sie nicht zu Fuß in die Stadt gehen. Liegt es an dunklen Ecken, fehlenden Treppen, Stolperfallen oder ganz etwas anderem.“

Reges Interesse an der Umfrage zum Mobilitätskonzept

Bisher ist die Beteiligung recht rege: 21 Bürger äußerten sich bereits zum Thema Autoverkehr, 13 zum Radfahren und weitere elf zu Bus und Bahn. Weitere Anregungen seien immer willkommen – auch von den Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenvereins und anderen Menschen, die sich nur eingeschränkt bewegen zu können. „Das kann auch ein Knopf sein, der so hoch angebracht wurde, dass man ihn aus dem Rollstuhl nicht erreicht“, so Steinhaus. Was umsetzbar und sinnvoll ist, soll ins Mobilitätskonzept einfließen.

So kann man mitmachen beim Mobilitätskonzept

Eine Teilnahme am Mobilitätskonzept ist noch bis zum 14. Januar 2022 möglich. Infos gibt es auf der Seite der Stadt, www.heiligenhaus.de, sowie auf der Projekthomepage, www.mobigator.de/heiligenhaus.

Zur Karte und zur direkten Teilnahme aller Bürgerinnen und Bürger geht es unter www.buergerbeteiligung.de/heiligenhaus.