Tamara Ströter vom Blinden- und Sehbehindertenverein des Kreises Mettmann möchte für Velbert einen Service wie in Mülheim

Tamara Ströter, angeregt durch den WAZ-Artikel vom 2. Januar, hat positiv auf das Thema der Hilfe mobilitätseingeschränkter Menschen durch Gewerbetreibende reagiert, aber auch über Möglichkeiten gesprochen, die Situation von Blinden und Sehbehinderten zu verbessern. Die Velberterin, zweite Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenvereins für den Kreis Mettmann, regt an, zu überlegen, ob ein Begleitservice, wie es ihn in Mülheim gibt, auch für Velbert ins Auge zu fassen.

In Essen, Duisburg und Mülheim gibt es ihn bereits. Tamara Ströter wünscht sich, dass auch im Kreis Mettmann und in Velbert ein Begleitservice zur Verfügung stehen müsste, der sowohl Blinden und Seh- aber auch Gehbehinderten, die mit Bus- oder Bahnverkehr nicht zurechtkommen, helfen könnte.

Seit 2010 gibt es den Mülheimer Verkehrs-Gesellschafts-Service (MVG-Service), der sich dieser Aufgabe angenommen hat. Im Internettext heißt es dazu: „Mitarbeiter des MVG-Serviceteams holen ältere Menschen an der Haustüre ab und begleiten sie zur Haltestelle, und zwar kostenlos. Auch wenn der Weg nur 150 Meter beträgt, so ist die Entfernung für Senioren oft nicht zu bewältigen.“

Der Mitarbeiter holt ältere Mitbürger zu Hause ab, bringt sie zur Haltestelle, hilft beim Bedienen des Ticketautomaten, sorgt für einen sicheren Sitzplatz und holt die Senioren zu vereinbarter Zeit wieder ab und bringt sie wieder zu ihrer Wohnung. Pro Woche werden etwas 20 Begleit-Einsätze erledigt. Tamara Ströter: „Für Senioren, Blinde und Sehbehinderte kann das Leben durch die Arbeit eines solchen Services wesentlich erleichtert werden.“

Die Freiwilligen Agentur kann dies nicht leisten. Sie ist nur Schaltstelle, Ehrenamtler zu vermitteln. Denn: Gibt es etwas Sinnvolleres als freiwillig ehrenamtlich tätig zu werden? In Vereinen, die händeringend einen Vorsitzenden suchen, bei der Tafel, die sich für Bedürftige engagiert? Das heißt auch, im Ruhestand mit Gleichgesinnten für die Gesellschaft anderen aber auch sich selbst zu helfen. Das Jahr 2014 hat begonnen. Für viele eine gute Gelegenheit, den persönlichen Vorsatz „Helfen“ endlich umzusetzen.

700 Helfer mehr in sieben Jahren

Timo Schönmeyer, Leiter der Freiwilligen Agentur Velbert, blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Seit unserem Bestehen in 2005 konnten wir mehr als 700 Bürger in eine ehrenamtliche Tätigkeit vermitteln. Es werden ständig Helfer gesucht. Es gibt Vereine, die Funktionsträger benötigen, wie zum Beispiel Vorsitzende, Schatzmeister und Kassenwarte, sogar Vorstände.“

Tamara Ströter kennt durch ihre Arbeit im Verein das Mülheimer Modell und ist überzeugt: „Ein Begleitservice für Velbert wie in Mülheim wäre wünschenswert.“