Heiligenhaus. Der Heiligenhauser John-Steinbeck-Park gehört zu den Leuchtturmspielplätzen der Stadt. Über 300.000 Euro werden investiert. Was hier entsteht.

Zufrieden sitzen Stephanie Dellit und Ingo Oschmann auf der sogenannten Jugendbank im John-Steinbeck-Park: Da die Heranwachsenden sowieso meist nur auf dem Banklehnen sitzen, hat man sich direkt zu dieser stylischen Sitzalternative entschlossen. Die Abteilungsleiterin Jugendpflege und der Grünplaner haben viel Liebe gesteckt in den von der Politik beschlossenen Leuchtturmspielplatz im John-Steinbeck-Park. Und wenn alles gut läuft, könnte er bereits im Spätsommer eröffnet werden.

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Stephanie Dellit und Ingo Oschmann testen die Ruhebänke: Denn mitten in der Stadt soll man sich hier einfach mal entspannen können.
Stephanie Dellit und Ingo Oschmann testen die Ruhebänke: Denn mitten in der Stadt soll man sich hier einfach mal entspannen können. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Die Arbeiten laufen auf Hochtouren: Hier wird gesät, dort der Boden für Spielgeräte vorbereitet und insgesamt viele weitere Maßnahmen durchgeführt, damit der Sultanspielplatz bald nicht die einzige Attraktion auf der großen Grünflächenanlage zwischen der Herzogstraße und dem Südring sein wird. „Hier entsteht eine multifunktionale Fläche, die von allen Generationen und inklusiv genutzt werden soll“, erklärt Oschmann das Projekt. So werden barrierefreie Rundwege gebaut, die sowohl mit Kinderwagen als auch Rollator zu nutzen sein werden, auch sind einige Sitzmöglichkeiten vorhanden. Die Gabionen am Rand wurden mit Hilfe der Behindertenwerkstatt mit Holzbänken verschönert, so dass man nun auch von In der Blume aus Verweilen kann.

Verweilen, Wohlfühlen und aktiv sein

Denn zum Verweilen und Wohlfühlen soll der Park genutzt werden, aber auch, um aktiv sein zu können: Über 300.000 Euro werden am Ende in das Projekt fließen, berichtet Oschmann. Seit vielen Jahren diskutiert die Politik über das Thema Spielplatz, viele kleine wurden geschlossen, einige Große sollen dafür entstehen. „Was mich hier besonders freut“, berichtet Stephanie Dellit, „ist, dass wir hier von Anfang an die Kinder mit einbezogen haben durch ein Beteiligungsverfahren aller Grundschulen und wir vieles umsetzen konnten, was sie sich gewünscht haben.“ Das würden die Kinder richtig klasse finden.

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Gedacht ist der Aufbau wie folgt: Der untere Bereich, von der Herzogstraße aus, bietet einige Sitzplätze, auch Fahrradständer werden hier aufgebaut. „Der Bereich ist gepflastert, auch, weil hier vielleicht mal ein Eiswagen oder ähnliches stehen könnte“, erklärt Oschmann. Dann geht es weiter in den Kleinkinderbereich: Im Sand stehen der Sultanspalast und eine Kleinkinderrutsche. Rechts davon wird ein Karussell sowie eine Babyschaukel entstehen, ganz links befindet sich der Seilzirkus.

Über die Findlinge kann man vom Sultanspielplatz künftig, auch mithilfe eines Seils, hochklettern üben können. Zu sehen ist auch schon die Kleinkindrutsche (links) und der Seilzirkus (rechts hinten).
Über die Findlinge kann man vom Sultanspielplatz künftig, auch mithilfe eines Seils, hochklettern üben können. Zu sehen ist auch schon die Kleinkindrutsche (links) und der Seilzirkus (rechts hinten). © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Motorische Anreize werden geschaffen

Vom Sand hoch führt ein kleiner Findlingssteinpfad, an dem noch ein Seil angebracht wird. „Wir achten sehr darauf, Spielgeräte hier anzubieten, die auch die motorischen Fähigkeiten trainieren sollen“, erklärt Oschmann. „Nirgendwo kann man so einfach – und das noch im Freien – den Erfahrungsraum für Kinder gestalten. Immer mehr müssen zur Ergotherapie, doch hier können sie so viel lernen und sich trauen, neue Dinge auszuprobieren“, erhofft sich Dellit.

Ingo Oschmann zeigt seine Lieblingsansicht vom Südring aus gesehen. Und zeigt ebenfalls den riesen Müllkorb: Wer den nicht trifft, ist selber schuld.
Ingo Oschmann zeigt seine Lieblingsansicht vom Südring aus gesehen. Und zeigt ebenfalls den riesen Müllkorb: Wer den nicht trifft, ist selber schuld. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Balance halten heißt es zum Beispiel am Surfy, auch wird es ein Hamsterrad geben, ein Teufelsrad, eine Schaukel „in den Stadtfarben blau, weiß und rot“, so Oschmann – und auch eine Seilbahn. „Die wird vom oberen in den unteren Bereich führen am linken Parkrand.“ Ganz oben, im Jugendbereich sozusagen, werde es einen kleinen Sportbereich geben, „eine Art Calisthenics, wie man es vom Panoramaradweg kennt, nur halt in minimierter Form, zum Beispiel Klimmstange.“

Grüncharakter erhalten

Ein Pavillon soll vor Regen schützen, aber auch genutzt werden als Ausschankort bein diversen Festivitäten, „wir haben aus Vandalismusgründen jedoch keine Bänke hier drinnen installiert“, so Oschmann und blickt dabei auf eine Mülltonne, die bereits einmal in Flammen stand. Wichtig sei dem Grünplaner gewesen, nicht den ganzen Park zu überplanen, „er soll auch weiterhin einen grünen Charakter in Innenstadtnähe behalten.“

Auch für die Nase hat der Park etwas Besonderes zu bieten: Ein Kuchenbaum ist ebenfalls vorhanden im John-Steinbeck-Park. Er hat seinen Namen dadurch, dass dessen abgefallenen und welken Blätter eben nach Kuchen duften. Eröffnet werden soll der Park so bald wie möglich, aber schätzungsweise im Spätsommer. Im September soll bereits eine Lesung stattfinden. Der John-Steinbeck-Park liegt unterhalb des Südrings zwischen In der Blume und Herzogstraße.