Heiligenhaus. Der Spielplatz im John-Steinbeck-Park soll mit neuen Geräten und Wegen aufgewertet werden. Es gibt aber ein Problem bei der Umsetzung.

Im John-Steinbeck-Park soll der erste Leuchtturmspielplatz in Heiligenhaus entstehen. Hierzu ist geplant, für rund 270.000 Euro die vorhandenen Geräte aufzuhübschen, weitere hinzuzufügen und den Park umzugestalten. Bei der Umsetzung des Projekts gibt es allerdings noch einige Hürden zu überwinden. Das wurde am Dienstag im jüngsten Jugendhilfeausschuss deutlich, als die Planung im Detail vorgestellt wurde.

Der Leuchtturmspielplatz soll bewusst inklusiv und überwiegend barrierefrei angelegt werden. „Der John-Steinbeck-Park soll ein Spielstandort für alle sein“, erklärte Grünflächenplaner Ingo Oschmann im Ausschuss. Die Barrierefreiheit werde sich auch in den ganz neuen Wegen zeigen, die im Park zwischen Südring und Herzogstraße entstehen sollen. „Der Wegeverlauf ist so gewählt, dass er die geringstmögliche Steigung hat.“ Auch Kinder mit Lauf- oder Fahrrädern sollen sich innerhalb der Anlage gut bewegen können.

Neue Spielgeräte sollen kommen

Entlang der Wege sollen dann die Spielgeräte angeordnet werden. Das bereits vorhandene Klettergerüst, der Sultanspalast, soll einen frischen Anstrich erhalten, die Rutsche bekommt eine neue Kletterhilfe. Das Balance-Spielgerät Surfy wird laut Planung in einer Art Kreisverkehr von den künftigen Wegen umfasst. Neu hinzukommen sollen unter anderem Drehhölzer, ein Schiebespiel und ein Schaufelbereich für Kleinkinder. „Geplant ist zudem eine Pärchenschaukel, die Ältere und Jüngere zusammen nutzen können“, so Oschmann. Auch eine weitere Schaukel für Kleinstkinder und „normale“ Schaukeln sind geplant. Außerdem soll ein Karussell angeschafft werden, das auch Rollstuhlfahrer nutzen können.

Im Park sollen noch neue Schaukeln aufgestellt werden.
Im Park sollen noch neue Schaukeln aufgestellt werden. © Husemeyer

Zum Südring hin soll der Weg eine Treppenanlage mit Aufenthaltsfläche erhalten, wo auch Bänke stehen. Oschmann: „Dieser Bereich dient als Aussichtspunkt, von dem man in den Park blicken kann.“ Sitzgelegenheiten sollen noch an den Gabionen am östlichen Rand des Park angebracht werden. Am anderen Ende des Parks, an der Herzogstraße, soll ein Eingangsbereich mit Platzcharakter entstehen. „Es soll die Möglichkeit für Gastronomie bieten, zum Beispiel ein Waffelauto oder Eiswagen.“ Im Zentrum des Parks ist eine multifunktionale Fläche geplant, die Raum für kulturelle Veranstaltungen bietet.

Politik zeigt sich erstmal skeptisch

Die Politik zeigte sich angesichts des vorgestellten Konzeptes noch skeptisch. „Die Bezeichnung Leuchtturmspielplatz ist bei der Summe, die zur Verfügung steht, zu hoch gegriffen. So viel Neues ist nicht dabei, da hätten wir uns mehr erhofft“, so der WAHL-Fraktionsvorsitzende Stefan Okon. Auch Robbin Gajda fragte, wo die 270.000 Euro bei der der vorgestellten Planung abgeblieben seien und bat um eine Aufschlüsselung der Kosten.

Jugendrat wünscht sich ein Gastro-Angebot

Unter dem Gelände im Steinbeck-Park befinden sich auch Altlasten. Bei den Erdarbeiten muss man sich deshalb vor allem an der Oberfläche bewegen.

Vom Jugendrat kam die im Ausschuss zudem Anregung, eine Sitzgelegenheit zu überdachen. Grünplaner Oschmann nahm diesen Hinweis gerne mit. Weiterhin wünschten sich die Jugendlichen, zum Teil IKG-Schüler auch ein dauerhaftes Gastronomie-Angebot im Park – beispielsweise für eine Waffel auf Weg von der Schule zum Bus.

Jugenddezernent Thomas Langmesser betonte, dass noch weitere Spielgeräte hinzukommen könnten. Außerdem müssten die Wegebeziehungen erst noch geschaffen werden. Das koste angesichts der Topographie nun mal Geld. Die Erdarbeiten allein würden mit rund 52.000 Euro zu Buche schlagen, verdeutlichte Grünplaner Oschmann, für Wege, Treppen und Plätze würden demnach 99.000 Euro fällig.

Planung und Bau dauern rund ein Jahr

Angesichts dieser Zahlen staunte die Politik nicht schlecht. Einstimmig wurde deshalb beschlossen, zu empfehlen, diese großen Kosten für die Erschließung des Geländes aus anderen Haushaltsmitteln zu finanzieren. Somit stünde dann mehr Geld für die Spielgeräte selbst zur Verfügung. Diese Angelegenheit muss nun in anderen Ausschüssen besprochen werden. Je nachdem, ob die Öffentlichkeit noch beteiligt wird, könnte der Spielplatz laut Zeitplan dann im kommenden Sommer oder Herbst eröffnet werden.