Heiligenhaus. Dank des Digitalpakts konnten alleine 720 iPads für Heiligenhauser Schulen angeschafft werden. Die Stadt trägt geringen Eigenanteil.

Heiligenhaus. Noch ganz neu sind die iPads in den blauen Hüllen, die auf den Tischen
in der Klasse M2 der St. Suitbertus-Schule liegen. 30 dieser Geräte
stehen der Schule nun zusätzlich zur Verfügung, bislang gab es pro
Klasse drei iPads. "Sie werden in zwei Boxen mit jeweils 15 Stück den
Klassen zur Verfügung gestellt, die sie benutzen möchten", freut sich
Lehrerin und IT-Beauftragte Aline Wörmann schon auf die Nutzung der
digitalen Endgeräte.

Anschaffungen im Rahmen des Digitalpakts

Angeschafft wurden sie im Rahmen des Digitalpakts - selbstverständlich nicht nur für die Suitbertus-Schule, sondern für alle Heiligenhauser Schulen. "Wir stehen kurz vor dem Abschluss, was die Anschaffung von digitalen Endgeräten angeht", ist Schuldezernent und Kämmerer Björn Kerkmann froh, "was noch fehlt, sind 120 digitale Tafeln,
die Standard in allen Schulen werden sollen und für die wir noch 600.000
Euro in die Hand nehmen werden." Auch die insgesamt 280 mobilen
Endgeräte für Lehrerinnen und Lehrer sind noch nicht geliefert worden,
dafür ist allerdings das Land NRW zuständig.

WLAN in allen Schulen

"In Heiligenhaus haben wir das Glück, dass die Verkabelung in den Schulgebäuden sehr gut ist und nicht erneuert werden musste, manche Städte mussten schon dafür einen
Großteil des Geldes aus dem Digitalpakt ausgeben", zeigt sich Kerkmann erleichtert.
WLAN sei in allen Schulen und dort wiederum in allen Klassenräumen vorhanden, dank des Breitbandausbaus sei die Internetgeschwindigkeit  gut. Möglich war deswegen die Anschaffung von insgesamt 720 IPads für alle Grund- und weiterführenden Schulen - "ein Teil davon ist auch über die Sofortausstattung finanziert worden", so Kerkmann - also über das Programm, dass es zu Corona-Zeiten jedem Schüler möglich machen wollte, mit einem Leihgerät am Fernunterricht teilzunehmen, wenn zuhause nicht
die technische Ausstattung vorhanden war.

Verteilungsschlüssel über Schülerzahlen

Insgesamt 1,5 Millionen Euro sind in die Anschaffung von iPads, Laptops und Tafeln geflossen, der Eigenanteil der Stadt beträgt zehn Prozent. Für die Organisation und
Verteilung der Geräte ist Bastian Gebhardt zuständig, der sich um IT an
den Schulen kümmert. "Für Hilfebedürftige gibt es jetzt genug Geräte",
sagt Gebhardt, "wir haben uns einen Verteilungsschlüssel für die iPads
überlegt, der über die Schülerzahlen hinausgeht, denn jeder, der kein
Gerät hatte, sollte eins bekommen. Die "Bildung und Teilhabe"-Zahlen
waren da zum Beispiel wichtig."

iPads im täglichen Einsatz

Auch in der Notbetreuung sind die iPads täglich im Einsatz, "sie sind
sehr flexibel und leicht zu händeln", lobt Wörmann. Ausgeliehen wurde an
der St. Suitbertus-Schule aber tatsächlich nur ein einziges Gerät. In der M2 hängt auch schon eine digitale Tafel - bisher die einzige im Schulgebäude. Das soll sich aber bald ändern, denn die Tafeln bieten viele Möglichkeiten für den Unterricht und auch "die Berührungsängste in Bezug auf digitale Technik haben bei den Kolleginnen deutlich abgenommen", weiß Schulleiterin Birgitta Posberg zu berichten. Aline
Wörmann nutzt ihre Tafel sogar für die wöchentlichen Videokonferenzen mit der ganzen Klasse. Eine Frage muss im Rahmen der Digitalisierung aber noch geklärt werden: "Wer kommt für die Kosten auf, um auch nach Corona den Standard zu halten?", fragt sich Björn Kerkmann. "Die Geräte halten keine 30 Jahre und veralten auch relativ schnell. Wenn dann Neuanschaffungen anstehen, wird es schnell sehr teuer." Vorerst aber sind alle Heiligenhauser Schüler versorgt.

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Info: Der Digitalpakt war schon 2019 Thema, im November diskutierte Bildungsministerin Anja Karliczek in der städtischen Aula mit Schülern über Medien im Unterricht und digitales Lernen. Die Förderbereiche, in die das Geld fließt, sind „IT-Grundstruktur“, „Digitale Arbeitsgeräte“ und „schulgebundene mobile Endgeräte“.

Kämmerer und Schuldezernent Björn Kerkmann bezeichnete den Digitalpakt als "Meilenstein für die Digitale Bildung in Deutschland".