Schuldezernent Björn Kerkmann hat sich mit Schulleitern darüber ausgetauscht, wie die Mittel aus dem Digitalpakt Schule verwendet werden können.

Was bedeutet der Digitalpakt Schule für Heiligenhaus? Darüber sprach WAZ-Redakteurin Danni Funke mit dem Heiligenhauser Schuldezernenten Björn Kerkmann.

Herr Kerkmann, vor gut einem Jahr haben Sie einmal in einem Interview gesagt, man müsse die „Kreidezeit in der Schullandschaft“ beenden. Ist das mittlerweile passiert – und wenn ja: Wo sehen Sie die Heiligenhauser Schullandschaft in Bezug auf Digitalisierung?

Im Vergleich zu anderen Kommunen stehen wir wirklich gut da. Wir verfügen aktuell über eine ausreichende Breitbandanbindung in allen Schulen und über eine gigabitfähige Verkabelung. Und das ist wirklich viel wert. In den letzten Haushaltsjahren wurden auch bereits immer schon Mittel für neue Medien zur Verfügung gestellt.

Fördermittel aus dem Digitalpakt Schule wurden also bislang nicht abgerufen?

Das stimmt. Die Förderrichtlinie gibt es ja erst seit September – und seitdem herrscht auch erst Klarheit, wofür die Mittel genau verwendet werden dürfen. Wir haben die beiden vergangenen Monate aber intensiv dazu genutzt, gemeinsam mit den Schulen die jeweiligen Medienkonzepte noch einmal zu schärfen und haben uns anhand der jeweiligen Bedarfslagen auf zielgerichtete Verteilmechanismen verständigt. Immerhin geht es hier um einen Gesamtwert von 1,2 Millionen Euro für unsere Schulen. Im nächsten Schulausschuss soll hierüber dann auch entschieden werden.

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Wie sieht es denn mit einer zukunftssicheren Breitbandversorgung aus?

Eine optimierte Breitbandanbindung stellt die effektive Nutzung der bereits vorhandenen und durch den Digitalpakt noch auszubauende IT-Infrastruktur und Ausstattung sicher. Sicherstellen wollen wir dies durch Fördermittel für eine symmetrische Gigabitversorgung. Im Rahmen des Fördermittelverfahrens ist das Markterkundungsverfahren bereits abgeschlossen, so dass im nächsten Schritt entsprechende Fördermittel abgerufen werden können. Hier stehen sowohl Landes- als auch Bundesfördermittel zur Verfügung.

Wie hoch ist der Eigenanteil der Kommune für die Ausstattung der städtischen Schulen?

Um die vollen Mittel aus dem Digitalpakt abrufen zu können, müssen wir knapp 120.000 Euro Eigenanteil leisten.

Besteht im Rahmen der fortschreitenden Digitalisierung nicht die Gefahr, dass pädagogische Konzepte, Sozialkompetenzen und zwischenmenschliche Denkweise zunehmend in den Hintergrund geraten?

Nach meiner Auffassung entspricht dies einfach den Erfordernissen unserer heutigen Zeit. Wir leben in einer zunehmend digitaler werdenden Welt. Wir reden ja heute schon immer häufiger von künstlicher Intelligenz. Ich sehe aber auch nicht die Gefahr, dass durch den Einsatz von digitalen Medien pädagogische Konzepte oder zwischenmenschliche Denkweisen in den Hintergrund geraten. Ich sehe die neuen Medien einfach als Hilfsmittel im Rahmen der pädagogischen Arbeit.