Heiligenhaus. Mathieu Giese arbeitet seit kurzem im Club Heiligenhaus. Der junge Ratinger strotz vor kreativen Ideen und freut sich sehr auf seine Aufgaben.

Die Tür zum Club muss geschlossen bleiben, doch in den Räumen an der Hülsbecker Straße tut sich trotzdem viel. Und auch ein neuer Mitarbeiter bereichert seit dem 1. Februar das Team. Mathieu Giese (28) hat die Nachfolge von Kristian Slyczuk angetreten, der sich beruflich verändern wollte. „Den Club kenne ich“, erzählt der Ratinger, „seit ich mit meiner Band „Citizen Down“ vor ein paar Jahren hier aufgetreten bin“.

Aussenaufnahme
Aussenaufnahme "Der Club" am Dienstag den 9.2.2021 in Heiligenhaus. Foto: Uwe Möller / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Sozialpädagogik-Studium in Holland

Mathieu Giese hat Sozialpädagogik in Holland studiert und zudem eine Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann gemacht - eine perfekte Mischung für seine Aufgaben im Club, wie Chefin Edelgard Eichberg findet. Bisher hat Giese vier Jahre als Eingliederungshilfe in einem Wohnheim gearbeitet und weitere eineinhalb Jahre beim ambulanten Wohnen.

Früh die Freude an Jugendarbeit entdeckt

Seinen Bundesfreiwilligendienst absolvierte er in Ratingen im Jugendclub West, schon da habe er erkannt, dass ihm die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen große Freude mache. Jetzt kümmert sich der junge Ratinger im Club unter anderem um die Durchführung der Sommerferienaktion und soll, sobald das wieder möglich ist, auch im Teensbereich und insbesondere im Schülercafé einsteigen. „Es ist immereine ganz große Chance, neue Impulse von draußen zu bekommen. Mathieu hat viele gute Ideen, die auch in diese Zeit passen“, freut sich Edelgard Eichberg über den neuen Mitarbeiter.

Viele kreative Ideen

Und der sprudelt tatsächlich nur so vor Ideen: „Ich würde gerne ein „ClubTV“ initiieren, mit Koch- und Backtutorials und Bandinterviews und Musikvideos“. Möglich wäre in seinen Augen auch ein Werbefilm für die U3-Tagesgruppe im Haus, die derzeit natürlich nicht von nach Betreuungsmöglichkeiten suchenden Eltern besucht werden kann. „Da könnten wir zeigen wie es dort so aussieht, wer dort arbeitet, was Eltern und Kinder erwartet“.

Suche nach neuem Namen für Sommerferienaktion

Als erstes aber steht die Suche nach einem neuen Namen für die ehemalige Stadtranderholung an: Bis zum 1. März können Vorschläge eingeschickt werden, danach gibt es eine Umfrage mit den fünf besten Ideen.„Heljens-Camp ist zum Beispiel vorgeschlagen worden, jemand anderes hätte gerne eine Indianerfreizeit“, zählt Giese auf. Preise winken auch: Setzt sich die Idee eines Erwachsenen durch, gewinnt der zwei Freikarten für eine Veranstaltung nach Wahl, ein Kind bekäme eine Jahreskarte.

Großreinemachen im Club

Schade findet Mathieu Giese, „dass ich natürlich derzeit quasi keinen Kontakt zum Publikum des Clubs habe, die Menschen fehlen einfach“ - langweilig wird ihm und den anderen Mitarbeitern aber trotzdem nicht. „Wenn etwas positiv ist an Corona, dann ist es der Punkt, dass ein Großreinemachen möglich war“, schmunzelt Eichberg - das Team hat viel selbst renoviert, Türen lackiert, Bädergefliest, Möbel abgeschliffen und den Café-Bereich mit Plexiglasverkleidet. „Ganz nebenbei“ werden Basteltüten gepackt und Koch- und Backtipps online gestellt. „Drei Programme sind außerdem fertig geworden“, erzählen Eichberg und Giese, „eins mit dem Kursprogramm für das erste Halbjahr, einmal das „Theater und Kino für kleine Menschen“-Programm und dann das mit den Kabarett- und Comedyveranstaltungen.“

Planungssicherheit ist nötig

Was davon stattfinden kann, wird sich zeigen, „wir würden uns freuen, wenn Kleingruppen mit bis zu sechs Personen als Einstieg bald wieder möglich wären. So gäbe es wieder etwas Normalität.“ Etliche Eltern haben zudem bereits nachgefragt, wie es mit der Anmeldung für die Ferienmaßnahme aussieht: „Die brauchen Sicherheit“, weiß Eichberg, „allerdings startet die konkrete Planung inklusive Anmeldung erst im Mai.“

Derzeit wird außerdem das ganze Kellergeschoss renoviert: Der Saal, die Toiletten, das ehemalige Lager, das vielleicht wieder das werden könnte, was es früher einmal war, nämlich ein Probenraum. „Der Bedarf wäre wohl noch da“, sagt Mathieu Giese. Er nutzt die ruhige Zeit zum Einarbeiten - um richtig loszulegen, wenn das wieder möglich ist. +++Sie wollen keine Nachrichten aus Heiligenhaus mehr verpassen? Hier geht es zu unserem kostenlosen WAZ-Newsletter+++