Heiligenhaus. Vor einhundert Jahren gründete sich der St. Suitbertus Bauverein. Der heutige „Ratskeller“ diente bereits damals als beliebter Treffpunkt.

Jährlich unterstützen sie die Pfadfinder, die Messdiener und andere Jugendgruppen der katholischen Gemeinde - jetzt feierte der Bauverein St. Suitbertus seinen 100. Geburtstag . Seit seiner Gründung am 18. Oktober 1920 bemühen sich die Mitglieder des Vereins, der Pfarrjugend finanziell unter die Arme zu greifen und „der Gemeinde etwas zu geben“, wie Heinz-Dieter Faupel, 1. Vorsitzender des Vereins, erzählt.

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Das Foto zeigt die Gründungsmitglieder des Bauvereins.
Das Foto zeigt die Gründungsmitglieder des Bauvereins. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

18 Männer hatten sich damals zusammengetan - zunächst, um einen Gemeindetreffpunkt zu finden. Da es keine Räume zu mieten gab, kaufte der Verein, der damals noch „Katholischer Bauverein St. Suitbertus“ hieß, das Gebäude des heutigen Ratskellers, Hauptstraße 144. Auch das hatte noch einen anderen Namen, nämlich „Hotel Zur Post“. „Später kamen dann noch die Gebäude Jahnstraße 1 und 3 dazu“ berichtet Faupel, der gemeinsam mit Geschäftsführer Bernhard Schyja und Beisitzer Dieter Jasper den Vorstand bildet.

Seit einem Jahr neuer Vorsitz

An der Zahl der Vereinsmitglieder hat sich in den 100 Jahren nichts geändert, denn die Zahl von 18 ist in der Satzung festgeschrieben. „Genauso wie der Punkt, dass ausschließlich Gemeindeglieder aus St. Suitbertus und St. Ludgerus Mitglied werden können“, so Faupel. Immerhin eins hat sich gewandelt: Zu den heutigen Verantwortlichen gehören auch mehrere Frauen. „Wir wollen zur Gemeinde stehen, erster Zweck des Vereins ist es, die Pfarrjugend zu unterstützen. Die Pfadfinder haben sich beispielsweise von der jährlichen Ausstattung neue Zelte gekauft, die Messdiener hatten einen Zuschuss für ihre gemeinsame Fahrt nach Rom“, berichtet der erste Vorsitzende. Dieses Amt hat Faupel übrigens noch nicht lange inne, erst in diesem Jahr wurde er auf den Posten gewählt, den vor ihm stolze 44 Jahre Johannes Theil bekleidet hatte.

Historische Wandbilder bleiben

Seit einem Jahr ist Heinz-Dieter Faupel erster Vorsitzender des St. Suitbertus. Zuvor hatte Johannes Theil 44 Jahre lang den Verein geleitet.
Seit einem Jahr ist Heinz-Dieter Faupel erster Vorsitzender des St. Suitbertus. Zuvor hatte Johannes Theil 44 Jahre lang den Verein geleitet. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Selbstverständlich kümmert sich der Verein auch um die ihm gehörenden Immobilien, für 2022 ist beispielsweise eine Komplett-Renovierung des „Ratskellers “ geplant, der das Herzstück des Vereins ist. „Bestehen bleiben werden aber auf jeden Fall die historischen Bilder von Heiligenhaus an den Wänden“, beruhigt Heinz-Dieter Faupel, „die sind für uns ein Zeichen von Heimatverbundenheit, wir stehen zu Heiligenhaus.“

Ratskeller wird nicht verkauft

Seit 2009 schmücken die Heiligenhauser Kirchen, der Turm aus der Abtsküche und weitere Wahrzeichen der Stadt die Wände in Gaststätte und Saal. Neue Immobilienkäufe plant der Verein für die Zukunft nicht mehr, Verkaufsangebote für den „Ratskeller“ werden aber auch nicht angenommen. „Da gab es schon mehrfach Angebote, aber das bringen wir nicht übers Herz. Der Ratskeller soll weiterhin Treffpunkt für Heiligenhauser Bürger sein“, so Faupel.

Nachfolger für ausscheidende Mitglieder gibt es bislang zum Glück immer genügend - seinen Tiefpunkt hatte der Verein in den 60er Jahren, damals sorgten Pastor Josef Reuter und eben Johannes Theil für den Fortbestand. Das Engagement hat sich gelohnt: Der Bauverein St. Suitbertus kann nun in sein nächstes Jahrhundert starten.--