Heiligenhaus. Bei der Süßmosterei Dalbeck aus Heiligenhaus werden immer weniger Äpfel abgegeben. Reicht das immer noch aus, um den Dalbeck-Saft zu produzieren?

Auch wenn die vollen, bis fast zur Decke gestapelten Saftkisten in der Lagerhalle der Süßmosterei Dalbeck in Heiligenhaus-Isenbügel es nicht vermuten lassen, fiel die Apfelernte dieses Jahr eher mau aus. Das hat mehrere Gründe.

Inhaber Thomas Dalbeck erzählt: „Wir haben dieses Jahr nur ungefähr die Hälfte der Apfelmenge bekommen, die wir normalerweise erwarten würden. Das heißt natürlich nicht, dass gar kein Obst da ist, aber die meisten Früchte gehen dieses Jahr eher in den Frischverkauf, da die Leute mehr Zuhause sind und viel Obst essen.“

Großteil der Früchte stammt von Privatpersonen

Julia Dalbeck bei der Verarbeitung der gebrachten Äpfel (hier ein Bild aus 2018).
Julia Dalbeck bei der Verarbeitung der gebrachten Äpfel (hier ein Bild aus 2018). © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

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Die Süßmosterei bezieht den Großteil ihrer Äpfel von Privatpersonen, die Obst aus ihren Gärten oder von Streuobstwiesen vorbeibringen, damit diese zu Saft verarbeitet werden können. Dabei spielt es keine Rolle, welche Menge man vorbei bringt, oder welche Größe die Äpfel haben, denn das sei zum Versaften egal. Wichtig ist nur, dass es sich dabei um reifes und gesundes, gerne auch Fallobst ohne faule Stellen, handelt. Dalbeck merkt an: „Man merkt hier stark einen Generationswechsel. Die Leute haben nicht mehr so viel Lust, das Obst rechtzeitig zu pflücken oder zu sammeln, sodass wir immer weniger gebracht bekommen.“

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Aber auch die Witterungsbedingungen beeinflussen die Apfelernte. Während die frühen Apfelsorten gut gewachsen sind, hat Frost bei den späteren Sorten für kaum, beziehungsweise nur kleine Äpfel gesorgt, die natürlich auch beim Sammeln und Pflücken mehr Arbeit machen.

Kooperation mit Unternehmen im Oberbergischen

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Um trotzdem genug Apfelsaft produzieren zu können, betreibt die Süßmosterei eine Kooperation mit Unternehmen im Oberbergischen. „Die haben dort einfach größere Bestände, da es dort ländlicher ist“, erklärt Dalbeck. „Hier haben wir durch die ganzen Städte rundherum doch hauptsächlich kleinere Bäume in privaten Gärten.“ Den größten Absatz hat Dalbeck mittlerweile über die Getränkemärkte in der Region. „Aber ein paar Stammkunden kommen immer zu uns, oft auch, um zu quatschen“, erzählt Julia Dalbeck, die heute an der Verkaufstheke im Hofladen steht.

Regionale Produkte gibt es im Hofladen zu erwerben.
Regionale Produkte gibt es im Hofladen zu erwerben. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Neben Säften werden im Hofladen an der Süßmosterei Wein, Fruchtsecco und Brände von der Mosel verkauft. Außerdem ist Dalbeck Mitglied bei Neanderland, sodass Kunden auch Produkte aus der Region, wie Marmelade, Honig und den Kräuterlikör Heiligenhauser Schlotschmet erwerben können. „Die Leute achten auch wieder mehr auf Regionalität“, stellt Dalbeck fest. „Theoretisch kann man sich persönlich angucken, wo die Produkte herkommen.“ Hier lesen Sie weitere Nachrichten aus Heiligenhaus.

Weitere Informationen

Die Dalbeck-Säfte kaufen kann man in diversen Getränkeabteilungen in der Region, aber auch am Hof direkt: Dieser liegt zwischen Isenbügel und Tüschen am Mühlenweg 18.

Die Öffnungszeiten des Ladens sind montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr und samstags von 8 bis 13 Uhr. Weitere Infos gibt es unter 02056 69219, und dalbeck-fruchtsaft.de