Heiligenhaus. . So unterschiedlich das Leben in Isenbügel und Tüschen ist: Alle wohnen hier gerne. Wieso, erzählen Anwohner aus Isenbügel, aus der Löh und aus Tüschen.

„Woanders zu wohnen, das kann ich mir einfach nicht mehr vorstellen.“ Barbara Maurmann blickt aus ihrem hellen und offenen Wohnraum hinaus in ihren großen Garten, in dem Hündin Buffy den Ball hoch und runter jagt. Die Lebensqualität empfinden die Isenbügeler und Tüschener als besonders hoch. Drei von ihnen erzählen, wieso sie hier wohnen.

In Isenbügel, abseits der Langenbügeler Straße gelegen, lebt Barbara Maurmann, „auf meiner Baustelle“, lacht sie. Denn mit ihrer Familie ist sie aus der Neubau-Karrenberg-Siedlung aus- und hier in ein Wohnprojekt eingezogen: „Seit zwei Jahren renovieren wir schon, kurz vor Weihnachten konnten wir einziehen. Das ist schon unser Traum hier, aber fertig werden wir wohl nie, es gibt immer etwas zu tun“, berichtet Maurmann über ihr Fachwerkhaus aus dem Jahr 1879.

Mehrere Generationen

„Wir fühlen uns hier wohl, mitten in der Natur, gerade als Hundebesitzer. Man trifft sich und geht zusammen spazieren, eine schöne nachbarschaftliche Gemeinschaft. Wenn überhaupt zieht man nur innerhalb von Isenbügel um, aber nicht mehr weg von hier“, sagt sie.

Auf dem Weg Richtung Tüschen, neben der alten Feuerwache, lebt die Familie Wiesemöller. „Etwa zehn Parteien leben hier in der Löh“, erzählt Jürgen Wiesemöller. „Die Lage hier ist schon traumhaft schön. Das Einzige, was stört, ist der viel zu schnelle Verkehr hier entlang der Langenbügeler Straße. Hier fährt keiner 50. Ich bin froh, dass ich meine Kinder hier heil groß gezogen habe, aber jetzt wohnt auch die Tochter mit dem Enkel nebenan, da sorgt man sich schon.“ Er lebt hier in einer alten Polizeiwache. „Der Opa meiner Frau war berittener Polizist hier in Isenbügel“, berichtet er. Doch seit über 30 Jahren leben sie nun schon in dem Haus: „Es ist schön hier, auch der Umbau der Feuerwehr, und daneben der Hof wird gerade auch modernisiert“.

Schon über mehrere Generationen lebt Familie Dalbeck auf Tüschener Gebiet. Durch ihre Süßmosterei sind sie über die Grenzen von Heiligenhaus bekannt und beliebt, und Thomas Dalbeck liebt das Leben hier auf dem Land. „Trotz der Unannehmlichkeiten, obwohl es hier doch wie Outback ist. Man gehört nicht richtig zu Heiligenhaus, aber zu Isenbügel gehört man auch nicht, man ist einfach zu weit außerhalb. Zum nächsten Nachbarn sind es mehrere hundert Meter. Ein Pläuschchen am Zaun ist da schlecht möglich, aber dennoch haben wir eine super Nachbarschaft, jeder passt auf jeden auf.“ Gerne blickt er auch zurück in seine Kindheit in dieser ländlichen Idylle: „Hier aufzuwachsen war schon was Tolles. Toben in der Natur, und man wurde viel früher selbstständig. Es gab immer Kinder in der Nachbarschaft, mit denen man spielen konnte. So sollte eine Kindheit sein, ich wollte auch nie hier weg“, erzählt Dalbeck. So unterschiedlich das Leben der Familien hier auch ist, die Liebe zur ländlichen Idylle einigt sie.