Heiligenhaus. Die CDU Heiligenhaus zieht mit sprechenden Plakaten in den Wahlkampf. Mit Hilfe einer App melden sich die abgebildeten Kandidaten zu Wort.
Die Wahlplakate der CDU des Stadtverbandes Heiligenhaus sprechen in diesem Wahlkampf zu den Wählern. Allerdings ist es nicht so, dass die Kandidaten von der Laterne die Passanten einfach anquatschen. Wer mehr über die Menschen auf den Tafeln wissen möchte, der muss schon sein Smartphone zücken und die kostenlose App „Xtend“ aus dem Apple App Store oder Google Play Store herunterladen und das Plakat scannen. Dann erscheint ein kleines Filmchen, im dem sich die 16 Bewerber um einen Sitz im Heiligenhauser Stadtrat vorstellen und ihre politischen Ziele darlegen. Auch Landrat Thomas Hendele möchte auf diese Weise seine Chancen auf eine Wiederwahl erhöhen.
Ins Gespräch kommen
Mit dieser Technologie steht die Heiligenhauser CDU ziemlich allein da. „Andere Stadtverbände hatten auch Interesse“, weiß Vorsitzender Frank Jacobs. Gerade in der Coronakrise, die viele Veranstaltungen unmöglich macht, könne die CDU von dieser neuen Technologie profitieren, so Jacobs weiter, schließlich sei dies eine Möglichkeit „in´s Gespräch zu kommen“. Daneben würden aber auch klassische Flyer verteilt werden.
Idee bereits vor 1,5 Jahren gereift
Die Idee dazu reifte bereits vor anderthalb Jahren bei der stärksten politischen Kraft in Heiligenhaus. „Auf das klassische Plakat passen höchstens zwei bis drei Schlagworte, hier erfolgt ein persönliches Vorstellungsgespräch“, beschreibt Martin Fromm die neue Art der Darstellung, die bereits in der Schweiz eingesetzt wird und zu der die Heiligenhauser eine exklusive Genehmigung erhalten haben.
Fromm, der für die Union in Isenbügel antritt und im Förderverein der dortigen Grundschule aktiv ist, hat erlebt, wie gut „Augmented Reality“ bei den Schülern ankommt. Die Jungen und Mädchen sind mit der Lernplattform „Moodle“ bestens vertraut. Diana Rösmann, die Lehrerin der Eulenklasse, kam auf einer Fortbildung zum dem digitalen Angebot mit Josef Buchner in Kontakt.
Wissenschaftliche Begleitung des Projektes
Martin Fromm, der beruflich eine hohe Affinität zum Digitalen hat, war sehr angetan und konnte seine Parteifreunde sofort überzeugen. Josef Buchner, der an der Universität Duisburg-Essen tätig ist, begleitet das Projekt wissenschaftlich, um zu erfahren, wie die Akzeptanz ist.
Heinz-Peter Schreven, der stellvertretende Bürgermeister und CDU-Spitzenkandidat, ist begeistert: „Der Aha-Effekt ist groß, wenn man das sieht. Die Technik bietet auch den Älteren die Möglichkeit, sich alle Kandidaten anzuhören. Das Bunte des Teams der CDU kommt dabei zum Ausdruck.“