Heiligenhaus. Die extremen Temperaturen scheinen die Heiligenhauser nicht unbedingt aus dem Haus zu locken. Geschäfte und Spielplätze bleiben weitgehend leer.
Es ist heiß. Wie fast in ganz Deutschland hat das Wetter auch in Heiligenhaus an diesem Wochenende Temperaturen weit jenseits der 30 Grad erreicht. Wer am Samstag durch die Stadt und über den Markt schlendert, dem fällt vor allem eines direkt auf: Es ist kaum etwas los, es geht sehr ruhig zu. „Heute Morgen, zwischen sieben und acht Uhr war es voller, aber jetzt ist kaum noch was los“, erzählt Johannes Wienken, der auf dem Markt Eier verkauft, „die meisten haben wohl schon ihre Einkäufe erledigt, als es kühler war oder gehen in die klimatisierten Supermärkte.“
Viel Obst, wenig Gemüse
Der Markthändler hat die Seitenwände seines Standes geöffnet, um für ein wenig Durchzug zu sorgen, aber sonst läuft alles wie immer. So sieht es auch am Obst- und Gemüsestand von Julia Rottmann aus: „Heute am frühen Morgen war echt gut zu tun“, erzählt sie, „die Leute essen jetzt viel Frisches, wie Obst und Salat, dafür kommt natürlich das Gemüse zum Kochen nicht so gut weg.“
Zur Abkühlung kalte Tücher und Fußbäder
Familie Kiefer besucht zusammen den Markt, ist aber sonst am liebsten Zuhause im Garten. Die Hitze macht ihnen nicht wirklich etwas aus, im Gegenteil: „Wir lieben es, wenn es so warm ist, da braucht man gar nicht in den Urlaub zu fahren. Wir springen einfach in unseren Pool im Garten.“ Zur Abkühlung empfiehlt sie kalte Tücher oder Fußbäder und natürlich viel Wasser trinken – am besten ohne Kohlensäure.
Viele Menschen dehydrieren
Auch Kathrin Tönges, die früher im Krankenhaus gearbeitet hat, erinnert sich: „An diesen Tagen hatten wir immer viele dehydrierte Patienten. Viel trinken ist wichtig und am besten sollte man die Mittagshitze vermeiden.“ Und auch sie weiß: Die beste Alternative um sich abzukühlen, scheint eine eigene Planschmöglichkeit im Garten zu sein. „Bei uns in der Siedlung steht in fast jedem Garten ein aufblasbarer Pool.“
Wenig los auch an den Eisdielen
Nicht nur auf dem Markt, auch an den Eisdielen ist ungewöhnlich wenig los. Trotzdem ist Sergio, vom Eiscafé Il Doge zuversichtlich: „Es ist zwar bei der Hitze ein bisschen weniger los, aber ich freue mich trotzdem, ich betreibe ja das richtige Geschäft.“
Auch Liliana Rinaldo vom Eiscafé Rinaldo freut sich über die hohen Temperaturen „Wir kommen aus Süditalien, wir sind das gewöhnt“, lacht sie, „es ist noch nicht wieder ganz so, wie wir es uns wünschen und es normalerweise ist, aber seit zwei Wochen haben wir auch wieder unsere Terrasse aufgebaut, weil die Kunden sich das sehr gewünscht haben.“
Kaum jemand auf dem Wasserspielplatz
Auch an den sonst beliebten Plätzen für Familien und Kinder ist an diesem Wochenende kaum jemand zu finden. Der neue Wasserspielplatz am Hefelmannpark steht still und auch am Spielplatz im John-Steinbeck-Park ist nichts los.
Temperaturrekorde in Deutschland
Nach den offiziellen Werten des Deutschen Wetterdienstes liegt der absolute Hitzerekord in Deutschland bei 42,6 Grad, gemessen am 25. Juli 2019 in Lingen, Niedersachsen, gefolgt von 40,5 Gra d am 24. Juli 2019, gemessen auf dem NATO-Flugplatz in Geilenkirchen in NRW. Platz 3 belegt der 5. Juli 2015 mit 40,3 Grad, gemessen in Kitzingen in Bayern.
Der Kälterekord stammt vom 12. Februar 1929 in Wolnzach, Bayern. Damals wurden dort -37,8 Grad gemessen.
Abkühlung findet man dann schon eher im Heljensbad, wenn man es geschafft hat, frühzeitig ein Ticket zu reservieren. Raffaela Peters fährt am liebsten zum Angermunder Badesee: „Ich bin noch nie so der Schwimmbadtyp gewesen und gerade jetzt während Corona bin ich gerne am See und in der Natur.“