Heiligenhaus. . Seit neun Jahren versorgt das Ehepaar Rinaldo die Heiligenhauser mit Eis nach selbstentwickeltem Rezept. 15-Stunden-Tage sind keine Seltenheit.

Was gibt es an einem warmen Sommertag schöneres als ein kaltes, cremiges Eis? Das kann man in Heiligenhaus beispielsweise beim Eiscafé Rinaldo gegenüber vom Kirchplatz kaufen. Das Ehepaar Liliana und Giovanni Rinaldo versorgt die Heiligenhauser mittlerweile seit neun Jahren mit den süßen Kugeln, in 24 verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Doch wie sieht ein normaler Arbeitstag bei ihnen aus? Wie oft wird neues Eis produziert? Und was sind schöne, aber auch schlechte Seiten an dem Beruf? Diese Fragen haben die Italiener dem WAZ-Mitarbeiter Simon Klaus beantwortet.

Arbeitsbeginn ist um acht Uhr

Ein üblicher Arbeitstag der Rinaldos startet um acht Uhr morgens. Liliana Rinaldo beginnt dann damit, den Laden zu putzen, die Eistheke vorzubereiten sowie die Terrassenmöbel aufzubauen. Ihr Ehemann Giovanni fängt in dieser Zeit schon an, das Eis herzustellen.

Giovanni Rinaldo stellt das Eis selbst her.
Giovanni Rinaldo stellt das Eis selbst her. © Heinz-Werner Rieck

Hierfür hat er über die Jahre ein eigenes Rezept entwickelt, da man kein universelles Eisrezept in jedem Laden anwenden kann: „Es kommt immer darauf an, was für Bedürfnisse die Kunden haben, was für Maschinen vorhanden sind und wie die Theke aufgebaut ist. Nach diesen Voraussetzungen stelle ich mein eigenes Eis her“, erklärt Giovanni Rinaldo, der die Gastronomie von seinem Vater in die Wiege gelegt bekommen hat.

Am Vormittag kümmert sich Liliana noch alleine um den Verkauf von Eis und Kaffee. Ab drei Uhr, wenn Giovanni für diesen Tag mit der Eisproduktion fertig ist, teilen sie sich die Arbeit im Verkaufsraum.

Manchmal geht es auch bis spät abends

Bei großem Andrang an einem schönen Sommertag kann der Laden auch gut und gerne mal bis 22 Uhr aufbleiben . „Wenn wir dann noch aufräumen, hatten wir einen Arbeitstag von circa 15 Stunden. Das ist natürlich schon viel“, erzählt Liliana Rinaldo.

Jedoch sei für sie klar, dass der direkte Kontakt mit Kunden das Schönste an ihrem Beruf ist: „Wir verkaufen Eis an ganz junge, aber auch an ganz alte Leute. Man lernt hier viele Leute kennen, das macht Spaß“, erzählt sie.

Und auch Giovanni denkt nicht ans Aufhören: „Ich habe immer in der Gastronomie gearbeitet, das ist einfach meine Leidenschaft. Solange die Gesundheit mitspielt, machen wir weiter“, bestätigt der Italiener.

Sehr abhängig vom Wetter

Jedoch sei auch in diesem Beruf nicht alles optimal: Ein großes Problem sehen beide etwa in der Wetter- und Saisonabhängigkeit. Das Ehepaar Rinaldo mache deutlich kürzere Winterpause als andere Eiscafés, weil ihre Tochter als Schülerin an die Schulzeiten gebunden ist. Lediglich von Ende November bis Mitte Februar ist der Laden geschlossen.

Da in Heiligenhaus ab Ende September Eis nicht mehr besonders gefragt sei, verkaufen sie dann auch Crêpes und Waffeln. „Natürlich hoffen wir im September auf besseres Wetter als momentan“, sagt Giovanni Rinaldo. Zu gönnen wäre es dem hart arbeitenden Ehepaar allemal.

>>> MÖGLICHST WENIG WIRD WEGGESCHMISSEN

  • Giovanni Rinaldo hat eine Methode entwickelt, um möglichst wenig Eis wegzuwerfen. Die Eisproduktion orientiert sich an der Beliebtheit der einzelnen Sorten sowie am Wetter. Die beliebteste Eissorte ist Vanille und wird entsprechend oft gemacht.
  • Seine Kenntnisse in der Eisproduktion hat Giovanni Rinaldo nicht aus einer Ausbildung, sondern von seinem Vater, der in Italien auch Gastronom war.