Heiligenhaus. Das Ehepaar Schwarze hat jahrelang auf dem Heiligenhauser Markt Reibekuchen und Frikadellen verkauft. Jetzt aber will es nicht mehr dorthin.
Seit einigen Wochen wundern sich einige Marktbesucher darüber, dass der kleine Imbissstand, an dem unter anderem Reibekuchen und Frikadellen verkauft wurden, samstags und mittwochs nicht mehr vor Ort ist. Dass das Betreiberehepaar Hannah und Wolfgang Schwarze und seine deftigen Hausmannskost-Köstlichkeiten mitunter sogar richtig vermisst wird, zeigen verschiedene Einträge in den sozialen Medien. „Meine Töchter haben immer Omi und Opi zu denen gesagt“, berichtet etwa Amira El Bedewy auf facebook „sie sind jetzt richtig traurig.“
Städtische Mitarbeiterin soll Imbissbetreiber beschimpft haben
Auf Nachfrage der WAZ Heiligenhaus begründet Wolfgang Schwarze die Abwesenheit auf dem Wochenmarkt seit Anfang Juli in Auseinandersetzungen mit einer städtischen Mitarbeiterin. „Zweimal, Ende Juni, hat uns die Mitarbeiterin, die die Einhaltung der Coronaschutzmaßnahmen kontrolliert, auf eine extrem unangemessene Art und Weise beschimpft. Beim ersten Mal, am 24. Juni, war meine Frau gerade dabei, einen Mundschutz auszutauschen, weil es irgendwann einfach feucht darunter wird. In dem Augenblick kam sie zu uns und hat uns lautstark beschimpft. Beim zweiten Mal, drei Tage später, war es noch schlimmer. Sie hat meine Frau wie ein kleines Kind zusammengefaltet, weil sie meinte, dass der Mundschutz nicht weit genug über die Nase gezogen wäre. Minutenlang ging das, sie hat einfach nicht aufgehört auf uns herumzuhacken, sie hat Kunden weggeschickt, andere sind von dem Geschrei stehen geblieben. Ich kann ja verstehen, dass im Moment alles etwas viel ist, und wir haben bislang ja auch nie Probleme mit der Mitarbeiterin gehabt, aber ein solch respektloses Verhalten uns gegenüber müssen wir uns nicht gefallen lassen. Meine Frau ist so fertig mit den Nerven, dass sie nie wieder einen Fuß nach Heiligenhaus setzen will. Ich habe den Vertrag schon per Fax gekündigt, aber keine Antwort erhalten.“
Stadt gibt schriftliche Stellungnahme ab
Die Stadt Heiligenhaus äußert sich unserer Zeitung gegenüber schriftlich, eine Stellungnahme zu den konkreten Vorfällen gibt es allerdings nicht. „Zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Bürgerinnen und Bürger während der Corona-Pandemie war und ist der Heiligenhauser Wochenmarkt regelmäßig mittwochs und samstags beliebter Anlaufpunkt für die Vielfalt an Angeboten. Die Stadt Heiligenhaus als Veranstalter des Wochenmarktes hat im Sinne einer Vorbildfunktion von Beginn an sehr strikt auf die Einhaltung der notwendigen Hygienevorschriften und Schutzmaßnahmen für Marktbesucher und -händler geachtet, um sicherzustellen, dass hiervon keine Infektionsketten ausgehen und so der Markt auch weiterhin erfolgreich durchgeführt werden kann. Obwohl sich die weit überwiegende Mehrheit an die Regelungen hält, kommt es durch die allgemein durchgeführten Lockerungen leider immer wieder dazu, dass gerade an das korrekte Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung erinnert werden muss. Auch bei der Händlerschaft musste in Einzelfällen immer wieder erneut auf die Verpflichtung und Notwendigkeit hingewiesen werden, die jedoch in keinem Fall bisher bußgeldbewährt geahndet wurde. In diesem Sinne lautet der Appell der Stadt: Achten Sie auf die notwendigen Regeln und sichern damit auch die künftige Fortsetzung des Wochenmarktes.“