Heiligenhaus. Das Kräuterbeet am UBZ in Heiligenhaus lädt zum Riechen, Schmecken und Benutzen ein. Und: Es soll auch einen pädagogischen Nutzen haben.

Basilikum wächst neben Bohnenkraut, Sauerampfer steht hinter Lavendel, Kapuzinerkresse neben Zitronenmelisse – am Umweltbildungszentrum (UBZ) in der Abtsküche wachsen seit Neuestem etliche Kräuter in einem frisch angelegten Beet. Und das soll auch einen pädagogischen Nutzen haben.

Wald-Filme im Internet

Da wegen der Corona-Pandemie derzeit die vom UBZ organisierten Wald-Ausflüge für Kinder entfallen, hat Stadtförster Hannes Johannsen eine Alternative dazu entwickelt.

Mit seinem Schwager, dem Hamburger Filmemacher Torben Asmussen, dreht er in Heiligenhaus kleine, kindgerechte Filme über den Wald und die Natur und stellt diese ins Internet ein. Über die Seite des Umweltbildungszentrums, www.ubz-heiligenhaus.de, gelangt man zu dem entsprechenden Link – jede Woche kommt ein neuer Film hinzu.

So laden nun die unterschiedlichsten Kräuter zum Riechen, Schmecken und Benutzen ein. Initiatorin des neuen Projekts ist die Kräuterpädagogin Tanja Witeczek, die rund 20 Sorten Kräuter und Blumen ausgewählt hat, die nun viel Platz zum Wachsen haben. „Die vorherige Brachfläche hat ja dazu eingeladen, etwas damit zu machen“, erzählt Witeczek lächelnd, „nun stehen hier mehrjährige Pflanzen, denen man in der nächsten Zeit beim Wachsen und Ausbreiten zusehen kann.“

Das neue Kräuterbeet wächst und gedeiht langsam, aber stetig
Das neue Kräuterbeet wächst und gedeiht langsam, aber stetig © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Schnecken mögen Tagetes

Beim Anlegen des Beetes hatte sie tatkräftige Hilfe von Förster Hannes Johannsen und den FÖJ-lern Philipp Hecker und Finn Kuwertz sowie von ihrem Mann Rafael Witeczek. „Es gibt Salbei, Thymian, Rosmarin, Schnittlauch und Colakraut“, zählt Tanja Witeczek ein paar der weiteren Gewächse auf. Echte Kamille wächst hier, Ringelblumen und Tagetes begrenzen die Beete. Auch das durchaus mit Sinn: „Schnecken mögen Tagetes. Wenn die am Rand gepflanzt werden, lassen die Schnecken mit ein bisschen Glück andere Pflanzen in Ruhe.“

Kräuter zum Würzen

Tanja Witeczekt findet es großartig, dass man „so viele Pflanzen aus der Natur nutzen kann, für Tees oder Salben, zum Würzen oder als Duft“. Das Kräuterbeet sei entstanden, damit die Kinder, die mit ihren Schulklassen oder in den Entdeckercamps hierherkämen, lernen würden, Kräuter zu erkennen und zu verwenden. Denn: „Es muss nicht immer nur Salz zum Würzen genommen werden.“

Verschiedene Kräuter können hier probiert werden
Verschiedene Kräuter können hier probiert werden © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Duftspray und Kräuterkissen

Mit interessierten Mädchen möchte die Kräuterpädagogin zum Beispiel aber auch aus Lavendel Kräuterkissen oder Duftspray herstellen. Lorbeerblätter und Wacholder kommen in die obligatorische Förstersuppe, die bei keinem Camp fehlen darf. „Wir haben hier auch einmal Mutterboden und einmal einen Sandgemischboden, je nachdem, was die Pflanzen brauchen.“

Selbstverständlich kommt aber auch die Optik nicht zu kurz, das große Beet soll ein wenig wie ein Hexengarten wirken. Knorrige Baumstämme liegen bereit, ein Stück Jägerzaun ist eingebaut und Reisigbesen schmücken den Beetrand. Die Kamille duftet. Und wer an der Zitronenverbene reibt, wird mit wundervollen Düften belohnt - die Kräuter haben sich schließlich schon gut eingelebt. . .