In der ersten Ausschusssitzung (Bildung und Sport) nach der Coronapause ging es ein anders zu als bisher. Ein Thema stand oben auf der Agenda

Die erste Sitzung des Ausschusses für Bildung und Sport zu Zeiten von Corona gestaltet sich etwas anders als gewohnt - gearbeitet und diskutiert wurde aber wie gewohnt. „Die gelben Kärtchen benutzen Sie bitte zur besseren Sichtbarmachung des Handzeichens, auf die rosa Karten schreibt jeder bitte seinen Namen“, erklärte der Ausschussvorsitzende zu Beginn kurz ein paar Neuerungen - außerdem wird die Sitzordnung entzerrt, es wird auf die Mikrofonanlage verzichtet und die Personalien aller Anwesenden werden bereits vor Beginn im Flur des Rathauses aufgenommen.

Grüne beantragen Ergänzungen

Startschuss der ungewöhnlichen Sitzung macht ein Antrag der Fraktion „Die Grünen“, die Ergänzungen des aktuellen Schulentwicklungsplans einfordern.„Bei dem vorliegenden Entwurf fehlen uns alternative beziehungsweise ergänzende Darstellungen,damit wir einschätzen und beurteilen können, wo in den kommenden Jahren anhand der zu erwartenden Schülerzahlen die erforderlichen Schulen an den richtigen Standorten in der notwendigen Größenordnung vorgehalten werden müssen“, so die Begründung. Fehlten der Stadt die personellen Kapazitäten zur Bereitstellung der angeforderten Daten, müsse ein Arbeitskreis unter Einbeziehung der Schulleiter gebildet oder die Datensammlung nach außen vergeben werden.

Gegen diese externe Vergabe sprach sich unter anderem Stefan Okon (WAHL) aus. „Die Hürden sollten diesbezüglich so klein gehalten werden wie möglich“. Heinz-Peter Schreven (CDU) merkt an, dass das momentane Schulangebot ein Grund für den Zuzug von Familien sei und die Stadt damit sehr gut aufgestellt sei. Die gewünschte fiktive Ausblendung von Konfessionen sei ein Punkt, der zunächst mit den Schulen geklärt werden müsse. Stefan Okon ist der Auffassung, es müsse zunächst bei den Schulpflegschaften nachgehört werden, wie es mit einem Zwang zur Konfession aussehe. Letztlich wird der Antrag der Grünen-Fraktion abgelehnt.

Auskunft über Hygiene an Schulen

Kämmerer Björn Kerkmann ist auch Schuldezernent. Er hat in der Ausschusssitzung Auskunft über die derzeitigen Hygienestandards an den Schulen gegeben.
Kämmerer Björn Kerkmann ist auch Schuldezernent. Er hat in der Ausschusssitzung Auskunft über die derzeitigen Hygienestandards an den Schulen gegeben. © FUNKE Foto Services | Ulrich Bangert

Die CDU-Fraktion bittet in einer Anfrage um Auskunft, wie die Verwaltung die aktuell erforderlichen Hygienestandards an Schulen und Kitas sicherstellen kann. “Das ist ja eine immense Herausforderung, bei der es sehr wichtig ist, dass Standards eingehalten werden“, begründet Heinz-Peter Schreven die Anfrage, „da sich ja Lehrer oder Schüler in gesundheitliche Gefahr bringen könnten“.

Kämmerer und Schuldezernent Björn Kerkmann informiert in diesem Zusammenhang darüber, dass alle Begehungen stattgefunden hätten und in allen Klassenräumen unter anderem Waschbecken und komplett zu öffnende Fenster vorhanden seien. „Außerdem gibt es keine Lieferengpässe mehr bei Desinfektionsmitteln“. Dass Reinigungspersonal sei zudem beauftragt worden, Zwischenreinigungen durchzuführen.

Was passiert bei Coronafällen an Schulen?

Lothar Nuthmann von den Grünen will zusätzlich wissen, wie im Falle einer Infektion vorgegangen werde. „Es ist immer gut nachvollziehbar, wer mit wem zusammengesessen hat, um Infektionsketten nachvollziehen zu können. Im schlimmsten Fall muss eine Schließung erfolgen“, entgegnet Kerkmann.

Gaby Ulitzsch (FDP) regt an, die sich nach Schulschluss bildenden größeren Ansammlungen von Schülern an den Bushaltestellen durch die Ordnungsbehörde im Auge zu behalten und erkundigte sich nach der Organisation des Unterrichts an den Grundschulen. „Die unterliegt innerbetrieblichen Verfahrensweisen“, so Kerkmann.

Digitalisierung gerade jetzt wichtiger denn je

Heinz-Peter Schreven mahnt zu „zeitnaher Rücksprache mit den Schulen zum Thema Digitalisierung“, da gerade jetzt die Schularbeit in dieser Hinsicht ein anderes Denken erfordere und dort, wo es nicht gut laufe, digital nachgebessert werden müsse.

Von Seiten der Schulen kam durch Kerstin Tetzner vom Immanuel-Kant-Gymansium einzig die Bitte „wo möglich, auch einmal spontane Entscheidungen ohne zusätzlichen bürokratischen Aufwand zu treffen“.