Heiligenhaus. Bereits am ersten Tag der NRW-weiten Schutzmaskenpflicht hat sich gezeigt: Die Heiligenhauser halten sich generell an die neuen Auflagen.
Melanie Bernau ist zufrieden. „Fast alle Kunden haben heute morgen eine Maske auf“, erklärt die Mitarbeiterin des Rewe-Marktes an der Hauptstraße, die an diesem ersten NRW-weiten Maskenpflicht-Tag am Eingang steht und unter anderem darauf achtet, dass die Kunden sich an die Vorgaben halten, „Kunden, die keine Maske haben, können sich übrigens hier neben der Kasse eine kaufen“. Zusätzlich registriert die Teilzeitkraft mit einem Click-Counter die Kundenanzahl auf ihrem Smartphone, kann so jederzeit überprüfen, ob sich auch wirklich nicht mehr als 35 Kunden im Geschäft aufhalten. „Ursprünglich lag die Zahl bei 50, aber das Ordnungsamt meinte, die Menschen ständen zu dicht.“
Auch Stepanie Kuhlmann von der Boutique„Juli & Phil“ stellt fest: Ihre Kundinnen halten sich an die Schutzmaskenpflicht.
Wärme staut sich unter Mundschutz
„Wenn ich alleine im Geschäft bin, nehme ich meinen Mundschutz ab, es wird sehr warm darunter. Es wird auch sehr feucht im Gesicht, ich habe heute morgen zwischen Mundschutz und Tuch schon gewechselt.“
Wo die Maskenpflicht gilt
Für Beschäftigte und Kunden eine Mund-Nase-Bedeckung verpflichtend. Das gilt im Lebensmitteleinzelhandel, Apotheken, Tankstellen, Banken, Poststellen und Wochenmärkten, bei der Abholung von Speisen und Getränken in gastronomischen Einrichtungen sowie auf sämtlichen Flächen von Einkaufszentren, außerdem in sämtlichen Verkaufs- und Ausstellungsräumen von Handwerkern und Dienstleistern sowie bei der Inanspruchnahme von Handwerks- und Dienstleistungen, die ohne Einhaltung eines Sicherheitsabstands von 1,5 Metern zum Kunden erbracht werden.
Maskenpflicht gibt es außerdem in Arztpraxen und anderen Einrichtungen des Gesundheitswesens sowie bei der Nutzung des ÖPNV. Darunter fallen auch Schulbusse, Haltestellen und Bahnhöfe.
Thilo Mützelburg hantiert im Modegeschäft seiner Mutter Natascha im Rathaus-Center mit einer schweren Schneiderschere, mit der der bereits sein Urgroßvater Stoffe zuschnitt. „Meine beiden Söhne und mein Mann gehen mir zur Hand, um den großen Bedarf an Gesichtsmasken zu decken“, verrät die Schneidermeisterin. die seit fünf Wochen Tag für Tag Masken näht – manchmal sogar bis nachts um zwei, um den großen Bedarf zu decken. „ich bin früh über die Aufgabe. Das hat meinen Laden über die Zwangsschließung gerettet, so brauche ich die Mitarbeiterin nicht entlassen.“
Wenn Andreas Piorek auf seinem Dienstrad unterwegs ist, fährt er ohne Mundschutz. „Wenn ich allerdings dem Bürger näher als 1,50 Meter komme, setzte ich meinen Mundschutz natürlich auf“, so der Bezirkspolizist.
Busfahrer brauchen keinen Mundschutz
Nicht nur beim Einkauf, sondern auch, wenn sie mit dem Öffentlichen Nahverkehr unterwegs sind: „Ich habe keinen Fahrgast ohne Maske gesehen, stellte Alexandra Thieme fest, die seit den Morgenstunden einen Bus der Rheinbahn steuert. Sie selber trägt keine Maske, der Bereich des Fahrersitzes ist mit Folie vom übrigen Bus getrennt. „Ich fühle mich nicht bedroht.“