Heiligenhaus. Seit Montag sind auch in Heiligenhaus viele Läden wieder geöffnet. Sehr zur Freude der Kunden, die gerne einkaufen – und das meist vorbildlich.
Seit Montag dürfen Laden bis 800 Quadratmeter Verkaufsfläche wieder öffnen. Und das stößt auch in Heljens auf Resonanz: „Es ist schön, dass die Geschäfte wieder aufhaben“, sagt eine Passantin mit Kinderwagen lächelnd im Vorbeigehen – viele Heiligenhauser teilen ihre Meinung und nutzen seit gestern gern die Gelegenheit, wieder das eine oder andere Teil vor Ort zu erwerben. Und das meist vorbildlich.
Rücksicht ist für fast alle selbstverständlich
Die Vorgaben werden auch beachtet, Rücksicht ist für die allermeisten selbstverständlich. „Ich habe das Gefühl, dass viele Kunden ein Nachholbedürfnis haben, was Kontakte und Gespräche angeht“, sagt Natascha Mützelburg. Während der Zeit, in der sie ihr Modegeschäft geschlossen halten musste, saß aber niemand nur herum, sondern die Belegschaft nähte Behelfs-Mund-Nasen-Masken. „Ungefähr 300 Exemplare haben wir geschafft, mittlerweile sind nur noch Restbestände übrig geblieben.“
Die Seniorin, die gerade im Laden ist, schaut sich denn auch bei den Kleidungsstücken um: „Ich bin hereingekommen, weil gerade der Laden leer war. Das war eine spontane Entscheidung“. Und: „Die Kunden haben sich gefreut, und wir freuen uns auch“, erzählen die Angestellten bei Ernsting’s Family – sie achten zu zweit darauf, dass nie mehr als höchstens zwölf Kunden im Laden sind, zählen regelmäßig durch. „Nur ein paar Mal mussten wir welche bitten, vor der Tür zu warten“.
Beschwerden gibt es nicht
Beschwerden werden nicht geäußert – im Gegenteil: „Es ist doch schön, mal wieder vor Ort einkaufen zu können und auch gut für die Wirtschaft“, sagt eine Kundin. Auf manch sonst selbstverständlichen Service müssen die Kundinnen im Modegeschäft „Cruse“ derzeit verzichten: „Mal eben die Hose umschlagen, das geht jetzt natürlich nicht. Wir können auch keine Blusen mehr zurechtziehen oder ähnliches“, erzählt Filialleiterin Claudia Klein. Trotzdem seien sich die Kunden einig: „Das ist toll, dass Sie wieder aufhaben“, sei der einhellige Tenor, nur selten müsse jemand ans Abstandhalten erinnert werden - viel neue Ware erwartet die Filialleiterin in den nächsten Tagen außerdem.
Kunden warten geduldig vor der Tür
In der Buchhandlung Kotthaus und Beer darf derzeit nur jeweils ein Kunde den Laden betreten, um die geforderten Abstände zu gewährleisten – trotzdem freut sich Edelgard Kotthaus über die Möglichkeit zur Ladenöffnung. „Heute morgen haben schon drei Kunden vor der Tür darauf gewartet, dass wir öffnen.“ Den vorgeschriebenen Spuckschutz im Laden hat sie selber gebaut.
Richtigen Andrang gibt es vor „Action“: Die Schlange vor dem Laden zieht sich zeitweilig über den halben Basildonplatz. Doch auch hier warten die Kunden, einige maskentragend, geduldig, bis sie eingelassen werden.