Ratingen-Homberg. Eigentlich ist die Modernisierung der Ampeln in Homberg abgeschlossen. Damit soll der Verkehrsfluss verbessert werden. Doch es gibt ein Problem.
Eigentlich ist die im Juli begonnene Modernisierung der Ampelanlagen entlang der Brachter und Meiersberger Straße (L 422) in Ratingen-Homberg abgeschlossen. Und eigentlich sollte sich somit nun auch der Verkehrsfluss auf dieser besonders im Berufsverkehr stark befahrenen Strecke verbessern – was auch viele Pendler aus Heiligenhaus betreffen würde, die etwa morgens und abends über das Autobahnkreuz Ratingen-Ost fahren. Doch es gibt ein Problem.
Softwareproblem führt zur Verzögerung
Und dieses liegt an der zuletzt neu aufgestellten Ampel an der Kreuzung Meiersberger Straße/Schöllersfeld – dort führt die Straße in Richtung Hofermühle. So erläutert Klaus Dahmen, Projektleiter beim Landesbetrieb Straßen.NRW: „Hier gibt es leider immer noch ein Softwareproblem, das die Firma Siemens noch nicht gelöst hat.“ Allerdings befinde er sich im regen Austausch mit den zuständigen Ingenieuren. „Ich hoffe, dass die Schwierigkeiten diese Woche noch behoben werden und die Lichtsignalanlage dann endlich ihren Betrieb aufnehmen kann.“
Das sei dann aber auch alles, worauf Straßen.NRW noch warte, schildert Dahmen weiter. Denn: „Von unserer Seite aus sind die Arbeiten an der Brachter und Meiersberger Straße abgeschlossen.“ Diese umfassten auch zwei Sachen: Zum einen die komplette Erneuerung der Fahrbahn von der Kreuzung Dorfstraße bis zur Straße Schöllersfeld – und zum anderen die Modernisierung der Ampelanlagen.
Modernisierung der Ampeln war komplizierter
Die Asphaltierung der Fahrbahn sei auch sehr gut verlaufen, berichtet der Projektleiter: „Wir sind sogar mit nur drei statt der geplanten vier Wochenendsperrungen ausgekommen. Nun haben wir auch jahrelang Ruhe.“ Dagegen habe sich die Modernisierung der Ampeln deutlich komplizierter gestaltet als ursprünglich gedacht. „So sind wir immer wieder auf nicht eingezeichnete Versorgungsleitungen etwa für Strom, Gas oder Telekommunikation gestoßen.“ Und diese seien oft so groß gewesen, dass die Ampelmasten nicht an den zunächst angedachten Stellen errichtet werden konnten.
Daher mussten auch zum Teil ganz neue Masten bestellt werden. Dahmen: „An einigen Stellen mussten wir die Ampelmasten sogar auf der anderen Straßenseite aufstellen.“ Und dann seien auch größere Ampelausleger vonnöten gewesen, um die ganze Fahrbahn zu umspannen. „Das hat natürlich auch Zeit gekostet.“ Und mehr Geld (siehe Infokasten).
Ursprüngliche Fertigstellung für November geplant
Das sind die Gesamtkosten
Die Kosten für die Gesamtmaßnahme an der Brachter und Meiersberger Straße in Ratingen-Homberg beziffert Klaus Dahmen von Straßen.NRW auf rund 1,5 Millionen Euro. „Darin enthalten sind die Asphaltarbeiten sowie die Kosten für die Lichtsignalanlagen und die Elektrotechnik.“
Und: „Wir werden damit vermutlich die zunächst veranschlagten Kosten nicht um mehr als zehn Prozent überschreiten“, so der Projektleiter weiter. Dies sei auch die übliche Toleranzgrenze.
Aus diesem Grund habe sich die geplante Fertigstellung aller Arbeiten für Mitte November nicht realisieren lassen – an vier Kreuzungen wurden Lichtsignalanlagen mit moderner Technik nachgerüstet, an der Kreuzung Meiersberger Straße/Schöllerfeld wurde eine ganz neue Ampel mit Fußgängerquerung aufgestellt. Sobald die letztere Anlage fertig sei, könne es auch mit den Verbesserungen für den Verkehrsfluss losgehen, sagt Dahmen. „Denn alle Ampeln sind durch Kameras miteinander verbunden.“
Diese erfassten dann das jeweilige Verkehrsaufkommen und richteten die Ampelschaltung danach. „Bei mehr gemessenem Verkehr verlängern sich dann die Grünphasen durch die so genannte „Pulksteuerung“, erläutert der 58-Jährige. Über Gebühr lange würden auf der anderen Seite aber nicht die Rotphasen für einmündende Straßen mit weniger Verkehr dauern. „Wenn diese viel länger als eine Minute dauern, überqueren Fußgänger und Fahrradfahrer die Ampel häufiger bei Rot.“
Trotzdem wird es noch zu Verkehrsbehinderungen kommen
Zudem wurden an den Kreuzungen an der Steinhauser Straße sowie am Schöllersfeld die Radien für die nach links und rechts abbiegenden Fahrzeuge vergrößert. „Nun sind sie breit genug, dass zwei Autos dort nebeneinander stehen können“, erklärt Dahmen. Und: Wenn es der Verkehrsfluss zulasse, würden auch Linksabbieger durch Grünphasen bevorzugt, damit der Verkehr schneller abfließe und es etwa nicht zu Rückstaus komme.
Apropos Staus: Auch bei der Pulksteuerung glaubt der Straßen.NRW-Mitarbeiter nicht, dass es keinerlei Verkehrsbehinderungen mehr im Umfeld der Brachter und Meiersberger Straße in Homberg geben wird. „Im dichten Berufsverkehr wird es trotzdem zu Verzögerungen kommen.“ Doch diese, so Dahmens Einschätzungen, würden deutlich gemildert.
Und das hoffentlich schon in den kommenden Wochen. Schließlich hofft Dahmen, dass die neue Technik der Pulksteuerung „im Laufe des März“ zum Einsatz kommen wird. Vorausgesetzt natürlich, die Softwareprobleme mit der letzten, noch nicht betriebsbereiten Ampel werden zügig gelöst – und diese dann nicht mehr, wie derzeit, nur gelb blinkt.