Heiligenhaus. Bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Städtepartnerschaft wurde unter anderem der Platz für drei weitere Stolpersteine bekannt gegeben.

Bereits im vergangenen September hatte der städtische Ausschuss für Kultur und Städtepartnerschaften die Verwaltung beauftragt, die Verlegung neuer „Stolpersteine“ – also Gedenksteine – für drei jüdische NS-Opfer aus Heiligenhaus in die Wege zu leiten. Nun ist auch klar, wo diese in den Boden eingelassen werden – allerdings wird das noch eine Weile dauern.

So berichtete die Leiterin des Kulturbüros, Almuth Schildmann-Brack, am Donnerstagabend bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Städtepartnerschaften, dass sowohl der Heiligenhauser Stadtarchivar Dr. Axel Bayer als auch die Stelle für Stadtentwicklung anhand von historischen Melde- und Geodaten bestätigt hätten, dass die drei jüdischen Bürger Hildegard, Siegmund und Günter Oss im früheren Haus Hefelmann im heutigen Hefelmann-Park ihren Wohnsitz gehabt hätten. Dort sollen die drei Stolpersteine nun verlegt werden.

Stolperstein-Verlegung frühestens im Februar 2021

Vier Mal Kulturrucksack

Bei der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Städtepartnerschaften zog Kulturbüro-Leiterin Almuth Schildmann-Brack auch eine Bilanz des Kulturrucksacks 2019. Dabei handelt es sich um in der Regel kostenfreie Kultur-Workshops für 10- bis 14-Jährige.

Insgesamt habe es vier solche Veranstaltungen gegeben: Einen Zeichenkurs, einen Trommel-Workshop, ein Theaterprojekt sowie ein Workshop für Kunstwerke aus Lego-Steinen. Diese seien alle ein Erfolg gewesen.

Wo genau erläuterte Almuth Schildmann-Brack: „Wenn man an dem Fachwerkhaus in dem Park Richtung Westfalenstraße vorbei geht, kommt man zu zwei Sitzbänken.“ Diese befänden sich gegenüber dem alten Eingang des nicht mehr existenten Hauses Hefelmann – und dort werden die kleinen Messingtafeln eingelassen.

Doch dies gestaltet sich als zeitintensiv. Zwar sind „die Fertigung und die Verlegung der drei Stolpersteine bereits bei der Stiftung für Stolpersteine beantragt“, so die Leiterin des Kulturbüros. Doch bedingt durch den Holocaust-Gedenktag am 27. Januar zur Befreiung des KZ Auschwitz vor 75 Jahren sowie wegen des Umstandes, dass die Stiftung nun auch europaweit agiere, werde die Verlegung im Hefelmann-Park nicht vor Februar 2021 erfolgen. Und: Mögliche Stellen für weitere Stolpersteine sollen bei der kommenden Sitzung des Arbeitskreises Stolpersteine am 12. März erörtert werden. Aktuell gibt es fünf Stolpersteine in Heiligenhaus, diese befinden sich an der Hauptstraße, am Rathausvorplatz und am Südring.

Jugendförderpreis soll möglichst wieder stattfinden

Unter anderem gewannen Sophie Gehrmann (li.) und Simon Huck (2. v. li.) beim Jugendförderpreis, der möglichst wieder ausgerichtet werden soll. Mit im Bild: Joleen Schneider (Mitte) vom Jugendrat, Bürgermeister Michael Beck und Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing-Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft.
Unter anderem gewannen Sophie Gehrmann (li.) und Simon Huck (2. v. li.) beim Jugendförderpreis, der möglichst wieder ausgerichtet werden soll. Mit im Bild: Joleen Schneider (Mitte) vom Jugendrat, Bürgermeister Michael Beck und Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing-Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft. © FUNKE Foto Services | Alexandra Roth

Auch eine Rückschau auf den 2019 erstmals vergebenen Jugendförderpreis für Kunstwerke zum Thema Natur war Gegenstand der Ausschusssitzung. Dabei zeigte sich Ruth Ortlinghaus vom Stadtmarketing-Arbeitskreis Kultur und Gesellschaft, der die Preisgelder zur Verfügung gestellt und in Zusammenarbeit mit dem Jugendrat den Wettbewerb organisiert hatte, immer noch sehr beeindruckt von den Werken der insgesamt 18 Teilnehmer. „Der Jugendförderpreis war ein großer Erfolg, die jungen Künstler und Künstlerinnen haben hervorragende Leistungen gezeigt“, bilanzierte sie.

Nun wird angedacht, den Jugendförderpreis, der nach Angaben von Ruth Ortlinghaus rund 1000 Euro gekostet hatte, regelmäßig auszuloben. „Man könnte überlegen, ihn eventuell alle zwei Jahre auszurichten“, regte Heinz-Peter Schreven (CDU) an. Dazu sagte der Ausschussvorsitzende Thomas Rickal (SPD): „Das könnten die Fraktionen bei den nächsten Haushaltsplanberatungen mit aufnehmen.“

Kulturprogramm für das zweite Halbjahr 2020

Vorgestellt wurde ebenfalls das Kulturprogramm der Stadt für das zweite Halbjahr 2020 – hierbei handelt es sich um Veranstaltungen des Kulturbüros und des Clubs. Dabei sind beispielsweise wieder Klassiker wie drei Rock-Me-Konzerte für junge Bands aus Heiligenhaus und Umgebung (5. September, 9. Oktober und 13. November, Bands werden noch benannt), die „Stimmabgabe“ (6. September) mit Lutz Strenger und Lothar Meunier sowie vom 18. bis 20. Dezember die „Starlight Musical Acadamy“ (an allen Tagen wieder mit Ross Anthony).

Albie Donnelly rundet traditionell das Kulturjahr ab.
Albie Donnelly rundet traditionell das Kulturjahr ab. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Auch Stars „von Weltformat wie die Jazz-Gitarristin Susan Weinert mit dem Rainbow Trio am 7. Oktober“, wie es Jürgen Weger vom Kulturbüro formuliert, zieht es nach Heiligenhaus. Oder auch bekannte Größen wie den Kabarettisten Jochen Malmsheimer (11. September), die Kabarettistin Anka Zink (16. Oktober), die irischen Folk-Chartstürmer „Sean Keane Trio“ (4. November) oder den Geiger Farfarello (25. November). Traditionell abgerundet wird das Jahr mit dem Konzert von „Albie Donnelly’s Supercharge“ (27. Dezember).

Das ausführliche Kulturprogramm für das zweite Halbjahr wird noch vorgestellt.