Heiligenhaus. Zur Einschulung bekommen i-Dötzchen meist eine Schultüte. Doch nicht alle Familien können sich diese leisten. Da hilft nun ein Projekt der Stadt

Was gibt es Schönes für i-Dötzchen, wenn sie eingeschult werden? Na klar, eine Schultüte. Allerdings nicht immer, denn in manchen Familien fehlen dafür die finanziellen Mittel. Damit aber wirklich jedes Kind in Heiligenhaus eine gut gefüllte Schultüte zum Schulauftakt bekommt, hat Stephanie Dellit von der Stadt eine neue Aktion ins Leben gerufen.

Nun werden Sponsoren gesucht

Für dieses „Schultütenprojekt“, wie es heißt, sucht die Schulsozialarbeiterin nun Sponsoren – das können Privatpersonen, Firmen, Vereine oder Verbände sein. Was da buchstäblich am besten für die kommenden Erstklässler in die Tüte kommt, erklärt Dellit, die auch für Bildung und Teilhabe in der Stadt zuständig ist: „Das können etwa Wachsmalstifte, ein Farbkasten, Schulhefte oder auch Knete sein.“ Ach ja, und ein wenig von ihrer Schokoladenseite dürfen sich die Sponsoren auch zeigen: „Natürlich können sie ebenfalls Süßigkeiten einpacken.“

Z

Auch interessant

ur Orientierung bekommen die Spender auch einen Zettel mit, auf dem die Kinder zuvor ihre vordringlichsten Wünsche zur Einschulung notiert haben. Des Weiteren können die Kleinen angeben, was ihre Lieblingsfarbe und ihre T-Shirt-Größe ist – und was sie sonst so mögen.

Schulsozialarbeiterin arbeitet eng mit Kindergärten zusammen

Bei dem Schultütenprojekt arbeitet die Schulsozialarbeiterin eng mit den Kindergärten in der Stadt zusammen, von denen sie die Namen der bedürftigen Kinder erhält. „Schon jetzt sind mir 25 Kinder genannt worden, und die Zahl wird bis zu den Sommerferien noch wachsen.“

So sieht der Zettel aus, auf dem die kommenden Erstklässler ihre Wünsche äußern können.
So sieht der Zettel aus, auf dem die kommenden Erstklässler ihre Wünsche äußern können. © Alexandra Roth

Ein paar Sponsoren haben sich auch schon gemeldet, doch die Zahl reicht noch längst nicht. „Wer helfen möchte, soll sich bitte bis zu den Sommerferien mit uns in Verbindung setzen“, so Stephanie Dellit. Zu erreichen sind sie und ihre Kollegin Lea Kuhlmann im Büro für Bildung und Teilhabe/Schulsozialarbeit, Hunsrückstraße 35,
02056 922491

.

Sollten sich nicht genügend Spender finden lassen, muss dennoch kein i-Dötzchen traurig in die Schule gehen: „Wir haben natürlich auch einiges an Schulmaterialien bei uns im Büro und können gegebenenfalls fehlende Tüten packen. Zudem hat der Verein Netzwerk e.V. seine Bereitschaft signalisiert, uns zu helfen“, schildert Stephanie Dellit.

Das Projekt soll keine einmalige Sache sein

Schöner sei aber natürlich eine etwas individuellere Gestaltung: „Die Sponsoren können auch gerne zum Beispiel einen kleinen persönlichen Brief schreiben. Darüber freuen sich die Kinder sehr.“ Überreicht werden sollen die Schultüten an den beiden Tagen vor der offiziellen Einschulung Ende August, der Nachname des Kindes wird aus Datenschutzgründen für die Sponsoren geschwärzt.

Das Projekt soll auch keine einmalige Sache bleiben, wie Dellit weiter betont: „Wir planen, das Schultütenprojekt zu einer regelmäßigen Institution zu machen.“ Wünschenswert sei, dass sich möglicherweise schon jetzt ein Stamm an Spendern bilde.

Auf den Gedanken, die Schultütenaktion in Heiligenhaus zu starten, ist die Schulsozialarbeiterin übrigens durch eine Bekannte gekommen: „Deren Mann hatte mir von einer ähnlichen Aktion in Düsseldorf erzählt. Da habe ich mir gedacht: Die Aktion klaue ich“, so Dellit. Und da gibt es sicher schlimmere Sachen, die man klauen könnte.