Heiligenhaus. . Am Dienstag war der Spatenstich für das neue Nahversorgungszentrum in Heiligenhaus. Dieses soll nun in nicht allzu ferner Zukunft eröffnen.

Ganz ursprünglich mal: Da sollte das neue Nahversorgungszentrum auf dem Hitzbleck-Areal bereits Ende 2017 seine Pforten öffnen. Dann ruhten aber die Arbeiten zwischenzeitlich, „es gab viele Stimmen, die das Projekt schon als gescheitert betrachtet hatten“, so Bürgermeister Michael Beck. Doch „allen Unkenrufen zum Trotz“ war nun am Dienstag der offizielle Spatenstich für das Einkaufszentrum, das in nicht allzu ferner Zukunft eröffnen soll.

Asbestfunde verzögerten die Arbeiten deutlich

Tatsächlich waren beim Spatenstich auch nur zufriedene – und zum Teil erleichterte – Gesichter zu sehen. Denn das Projekt hatte sich durch „verschiedene Unwägbarkeiten“, wie es Reinhard Mussehl vom Investor und Projektentwickler HBB aus Hamburg formulierte, deutlich verzögert. Besonders viel Zeit nahmen da die „unerwarteten Bodenarbeiten“ in Anspruch: So war 2018 Asbest auf der Hitzbleck-Industriebrache gefunden worden – die Entsorgung und die Wiederaufbereitung des Bodens zog sich über Monate hin.

So soll das Nahversorgungszentrum aussehen, wenn es fertiggestellt ist.
So soll das Nahversorgungszentrum aussehen, wenn es fertiggestellt ist. © RKW Architektur +

Daneben musste auch die „Tragfähigkeit des Bodens“ verbessert werden, wie Frank Sauermilch von der beauftragten Firma Moß Abbruch-Erdbau-Recycling erläuterte – schließlich dürfe die Erde nicht unter dem Gewicht des rund 6700 Quadratmeter großen, zweigeschossigen Einkaufszentrums einsacken. „Deswegen haben wir Kalk und Zement in den Boden eingearbeitet.“

Eröffnung ist für Herbst 2020 geplant

Nun sollen aber alle Erdarbeiten am kommenden Dienstag abgeschlossen sein. Dann kann der Hochbau losgehen – schließlich wollen alle Beteiligten die Fertigstellung so schnell wie möglich vorantreiben: „Das Nahversorgungszentrum soll dann im Herbst 2020 eröffnen“, so Reinhard Mussehl von HBB.

Die Ankermieter stehen auch schon seit längerer Zeit fest: Es handelt sich um den Discounter Lidl und einen Frischemarkt der Rewe-Tochter Akzenta. Noch nicht ganz abgeschlossen seien die Planungen für die übrigen Flächen, führte Mussehl weiter aus. Klar ist aber: „Es wird eine größere Gastronomie auf der ersten Ebene geben“ – dabei handele es sich um ein asiatisches Restaurant. Daneben gebe es Interessenten für vier kleinere Bereiche, darunter ein „einzelhandelsnaher Dienstleister“. Nähere Details will HBB erst „in den kommenden Wochen und Monate bekanntgeben“. Als „eher unwahrscheinlich“ bezeichnete Mussehl allerdings die Ansiedlung eines Fitnesscenters.

Linksabbiegespur auf die Westfalenstraße

Schon bald soll es auf der Baustelle des neuen Nahversorgungszentrums mit dem Hochbau weitergehen.
Schon bald soll es auf der Baustelle des neuen Nahversorgungszentrums mit dem Hochbau weitergehen. © Alexandra Roth

Konkretere Informationen gibt es da bei der Verkehrsanbindung an die Westfalenstraße: „Es wird eine Zufahrt mit Linksabbiegespur entstehen“, erklärte Bürgermeister Michael Beck. Wann die Arbeiten dafür losgehen würden, werde sich zeigen. Durch die Baustelle dort „wird es gewisse Beeinträchtigungen geben, dafür bitten wir um Verständnis“.

Zudem soll das neue Einkaufszentrum mit der Innenstadt verzahnt werden, was auch unter anderem bereits Thema beim Wirtschaftsförderungsausschuss der Stadt vergangene Woche war. Wie Beck ausführte, soll auf Höhe des Rathauses eine Querungshilfe entstehen, das Straßenstück neben der dortigen Eisdiele werde in eine Fußgängerzone umgewandelt. Und: „Es wird auch einen Durchstich zwischen den Parkplätzen geben.“