Heiligenhaus. . Asbestfunde auf dem alten Hitzbleck-Gelände sorgen für eine Verzögerung von mehreren Monaten. Der Hochbau soll nun im Januar beginnen.

Der Bau des Nahversorgungszentrums auf dem Hitzbleck-Gelände droht zur unendlichen Geschichte zu werden. Unter den Altlasten, die auf dem Areal der ehemaligen Gießerei Hitzbleck gefunden wurden, war auch asbestbelastetes Material, wie Harald Ortner, Geschäftsführer des Investors HBB, auf Anfrage berichtet. „Diese Funde waren zunächst gutachterlich nicht bekannt, vor Kurzem haben wir dann nochmal etwas entdeckt.“ Durch die komplizierte Entsorgung entstünden nicht nur enorme Mehrkosten, das Projekt werde sich auch erneut verzögern.

Ursprünglich hätte das Nahversorgungszentrum mit Frischemarkt, Discounter und Einzelhandel in den nächsten Wochen zum Weihnachtsgeschäft eröffnen sollen. Im Sommer vergangenen Jahres wurde der Termin wegen planungsrechtlicher Schwierigkeiten dann auf September 2019 verschoben. Wegen Problemen mit Altlasten hieß es dann in diesem Sommer: Eröffnung verschoben auf Dezember 2019. „Wir rechnen nun mit einer Eröffnung im Herbst 2020“, kommentiert Ortner die neueste Entwicklung.

Deponie nimmt erstmal kein Asbest mehr an

Die große Verzögerung von mehreren Monaten sei durch die komplizierte Entsorgung des Asbests begründet, mehrere Wochen tat sich auf der Baustelle nichts. Es gebe in der Nähe nur eine Deponie in Dortmund, sagt Ortner: „Die nimmt aber bis zum Jahresende nichts mehr an, so dass wir erst im Januar alles abtransportieren können.“

So soll das Nahversorgungszentrum einmal aussehen.   
So soll das Nahversorgungszentrum einmal aussehen.    © HBB

Gleichzeitig gebe es auch noch einen Nachtrag zum Bauantrag für das Einkaufszentrum. „Wir haben die Flächen nochmal etwas verändert und wollen den Gastronomieanteil erhöhen.“ Ob wie geplant auch ein Fitnessstudio einziehen soll? „Schwieriges Thema“, sagt Harald Ortner. Zuständig hierfür sei allerdings der Mitstreiter Concepta, mit dem HBB zusammenarbeitet. Dieser war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

HBB möchte nun im Januar mit dem Hochbau beginnen, wenn die Entsorgungsprobleme gelöst und der geänderte Bauantrag bei der Stadt genehmigt worden ist.

260 Parkplätze sind erst deutlich später nutzbar

Die Genehmigung der Änderung, die eine großflächige Gastronomie umfasst, soll in der kommenden Woche erfolgen, sagt Bürgermeister Michael Beck auf Anfrage. „Das ist auch unproblematisch.“

Gleiches gelte für die Asbestfunde auf dem Gelände, die sicherlich misslich seien, aber keine Gesundheitsgefahr für die Bürger darstellten. Der Asbest sei in Bruchstücken gebunden, könne also nicht umherwehen.

Die Gespräche mit HBB seien gut, so Beck. „Wir stehen in regelmäßigem Kontakt.“ Die erneute Verzögerung beim Nahversorgungszentrum sei aber natürlich nicht erfreulich, auch weil dadurch die dort geplanten rund 260 Parkplätze nun erst Monate später zur Verfügung stehen. HBB hatte dafür bereits eine Lösung mit Parkschein angekündigt. Demnach sollen Kunden des Einkaufszentrums eine gewisse Zeit kostenlos parken, für alle anderen würde eine Gebühr anfallen.

Wann auf dem Gelände endlich geparkt und eingekauft werden kann, bleibt weiter abzuwarten.

>>> DISKUSSION UM PARKPLÄTZE IN DER INNENSTADT HÄLT AN

  • Weil im Frühjahr 2019 Projekte an der Linderfeldstraße (Awo) und am Alten Pastorat (Pro Mobil, Gastronomie, Hotel) starten sollen und die Parkplätze am Nahversorgungszentrum später kommen, droht eine längere Phase mit weniger Parkplätzen.
  • Die Stadt sucht derzeit nach Lösungen. Auch im Verkehrsausschuss wurde über das Parken diskutiert. Wir berichten in einer der nächsten Ausgaben.