Heiligenhaus. . Peter Ihle erkundet die Stadtgeschichte per Bus und Irina Wistoff teilt Erinnerungsschätze. Gute Resonanz ist wichtig für die Zukunft des Treffs.

Der Ludgerustreff will durch die Geschichte seine Zukunft sichern – und setzt zwei seiner beliebtesten Angebote fort. So bietet Altbürgermeister Peter Ihle wieder seine historischen Busfahrten entlang der Hauptstraße an, und Museumspädagogin Irina Wistoff kommt mit ihrer Veranstaltungsreihe Erzählzeit erneut in die Begegnungsstätte. Beides geschieht über ein Projekt. Falls es gut läuft und sich langfristig etabliert, könnte es den Fortbestand der Einrichtung dauerhaft sichern.

Martin Wildner (Caritasverband, links), Ingrid Niering (Ludgerustreff) und Peter Ihle präsentieren die Angebote des Projekts „Damals“.
Martin Wildner (Caritasverband, links), Ingrid Niering (Ludgerustreff) und Peter Ihle präsentieren die Angebote des Projekts „Damals“. © Uwe Möller

„Der Kreis Mettmann finanziert zum großen Teil die Begegnungsstätten wie den Ludgerustreff“, sagt Martin Wildner vom Caritasverband, der Träger der Einrichtung ist. Der Kreis erwarte als Geldgeber, dass Projekte angestoßen und durchgeführt werden, so Wildner weiter. Doch das jüngste mit Ihle und Wistoff sei besonders toll, weil die Idee dazu von den Heiligenhausern stamme – und das wichtige Bedürfnis der Menschen stille, von früher zu erzählen.

Ausgiebige Recherche mit früherem Stadtarchivar

Dort setzt Peter Ihle bei den Busfahrten entlang der Hauptstraße an und achtet dabei besonders auf die Häuser aus der Gründerzeit, die ein Zeichen früheren Reichtums seien. Zudem fließen in die Tour, die 2019 drei Mal angeboten wird, mehrjährige Recherchen mit dem früheren Stadtarchivar Hartmut Nolte ein.

Teilnehmer sollen Heiligenhaus mit anderen Augen sehen und über die Giebel, Figuren, Engel und Sternornamente alter Häuser staunen – und ebenso über ihre Geschichten. Denn die drei Kilometer lange Strecke von der Ober- in die Unterstadt sei voller interessanter Orte. Die Tour werde gespickt sein mit „Dönekes, Lustigem und Interna“ aus der Stadtgeschichte, die nicht allgemein bekannt sind. So spricht der Altbürgermeister etwa über eine Schnapsfabrik am Kirchplatz, über eine Tennishalle, alle sechs Kinos der Stadt, über die Kiekert-Villa, Firmen und Geschäfte, aber auch über das Rathaus.

Da Ihle erfahrungsgemäß auf den Fahrten die Zeit nicht reicht, alle interessanten Details zu teilen, lädt er inzwischen immer zu Vortreffen ein.

Museumspädagogin teilt Erinnerungsschätze

Geschichten aus der Vergangenheit sind natürlich auch bei den drei Terminen der Erzählzeiten wichtig, bei denen jeweils rund um ein anderes Thema Erinnerungsschätze geteilt werden: Frühling (20. Mai), Lieblingsgerichte (8.7.) und die Weihnachtszeit (25.11.). Teilnehmer sind aufgefordert, passende Gegenstände mitzubringen und eigene Anekdoten zu teilen, Lieder zu singen oder Gedichte aufzusagen.

Ludgerustreff-Leiterin Ingrid Niering erhofft sich, über die Busfahrten und die Erzählzeiten neue Interessenten für die Begegnungsstätte und ihre Angebote anzusprechen. „Wir wollen unser Haus öffnen, uns präsentieren, damit die Leute uns kennenlernen“, sagt sie weiter. Sollten sich diese beiden Angebote fest zu etablieren, könnten sie vielleicht als wiederkehrende Projekte angeboten werden, so Martin Wildner vom Caritasverband. Dies könne helfen, das Fördergeld vom Kreis für den Ludgerustreff zu sichern und damit auch seinen Fortbestand.

>> ANMELDUNGEN SIND AB SOFORT MÖGLICH

  • Das neue Projekt des Ludgerustreff heißt Damals (kurz für: „Über das Alter mit Anekdoten lebendig sinnieren“). Auskunft und Anmeldung für alle Veranstaltungen bei Ingrid Niering, (02056) 21189.
  • Die Busfahrten „Kennst Du Heiligenhaus“ sind montags (27.5., 26.8., 21.10) und kosten 15 Euro, die Vortreffen immer am Donnerstag davor (23.5., 22.08., 17.10.). Alle Termine beginnen um 14 Uhr im Ludgerustreff.
  • Die Erzählzeit (20.5., 8.7., 25.11.) beginnt jeweils um 15 Uhr im Ludgerustreff. Kosten: 5 Euro.